Das Barockorchester:
Bis 1600 wurden Instrumentalstücke noch nicht für bestimmte Instrumente komponiert. Instrumente wurden je nach Bedarf oder Vorhandensein zur Unterstützung oder als Ersatz von Singstimmen herangezogen. Mehr und mehr erkundete man die klanglichen und technischen Möglichkeiten der einzelnen Instrumentgruppen und setzte sie gezielt ein. Die Gruppe der Streichinstrumente eignete sich zur Begleitung des Operngesangs und gewann mehr und mehr als Kern eines Orchesters an Bedeutung, mit den Blasinstrumenten ließen sich effektvolle Kontrastwirkungen erzielen.
Das Orchester der Klassik:
Den Grundstock des klassischen Symphonieorchesters bildet ein chorisch besetztes Streichensemble, von dem sich die Bläserstimmen als charakteristische Farben abheben.
Das Orchester der Romantik und des 20. Jahrhunderts:
Im 19. Jahrhundert wurden die Blasinstrumente in den hohen und in den tiefen Lagen ergänzt. Als neue Instrumente kamen die hohe Es-Klarinette, die Baßklarinette, das Englischhorn, das Kontrafagott, die Baßposaune und die Tuba hinzu. Die Harfe wurde nach und nach fester Bestandteil des Orchesters. Im 20. Jahrhundert erweiterte sich vor allem die Gruppe der Schlaginstrumente. Für seine Oper Elektra verlangte Richard Strauss ein Orchester mit 120 Musikern.
Dirigent und Orchester:
Der Dirigent, der eine musikalische Aufführung zu leiten hatte, begnügte sich noch im 18. Jahrhundert vielfach damit, das Tempo anzugeben und den Takt zu schlagen. Er konnte dies vom Cembalo aus besorgen, auf dem er auch die Begleitakkorde spielte, oder von seinem Notenpult im Orchester, wenn er selbst die erste Geige spielte. Der deutsche Komponist Ludwig Spohr (1784-1859) war einer der ersten Dirigenten, die einen kurzen Stab benutzten.
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