Neben Infrarotfilmen und Filmen mit unterschiedlicher Farbsättigung befinden sich noch weitere Spezialfilme auf dem Markt. Außerdem ist das Angebot in Amateur- und Profifilme aufgeteilt.
Farbfilme sind meistens auf Tageslicht- oder Blitzlichtbeleuchtung abgestimmt. Weicht die spektrale Zusammensetzung der Lichtquelle davon ab, registriert der Film das und bekommt einen Farbstich. Die Farben sehen auf den Bildern dann unnatürlich aus, wie durch ein Filter in der Farbe des Farbstiches betrachtet. Fotografiert man z.B. mit Tageslichtfilmen bei Glühlampenlicht, erhalten die Filme einen gelb-rötlichen Farbstich. Farbstiche können bei Negativfilmen während des Vergrößerns herausgefiltert werden; bei Diafilmen nicht, denn diese werden direkt betrachtet.
Durch den Einsatz von Kunstlichtfilmen kann ein Farbstich bei Glühlampenlicht vermieden werden. Als Beleuchtung verwendet man am besten spezielle auf die Filme abgestimmte Fotolampen. Man kann zwar Tageslichtfilme auch bei Kunstlicht verwenden, wenn ein Blaufilter vor das Objektiv gesetzt wird, erzielt damit aber nicht die Farbwiedergabequalität von Kunstlichtfilmen. Außerdem schlucken Filter Licht, und das ist bei künstlicher Beleuchtung ohnehin knapp. Farbdiafilme werden häufiger für Kunstlicht angeboten als Farbnegativfilme.
Der Diaduplizierfilm von Agfa, Kodak oder Fuji wird, wie es sein Name verrät, speziell für das Duplizieren von Dias, dem Herstellen einer Kopie, eingesetzt. Von Kodak gibt es einen Duplizierfilm für Tageslicht bzw. Blitzlicht. Dieselbe Firma und die anderen liefern ihn ansonsten nur für Kunstlicht. Diafilme haben eine relativ steile Gradation, arbeiten also hart. Wenn diese mit herkömmlichen Diafilmen dupliziert werden, verstärken sich die Kontraste, die Duplikate werden extrem hart und weisen sowohl in sehr hellen als auch dunklen Bildstellen kaum noch Motivdetails (Zeichnung) auf. Sie sind dort dann weiß oder schwarz. Um das zu vermeiden, arbeitet der Diaduplizierfilm mit flacher Gradation. Allerdings muß man spezielle Farbfilter vor die Lichtquelle setzen, um eine möglichst farbgetreue Wiedergabe zu erreichen. Die Technik des Diaduplizierens wird später behandelt.
Für Unterwasserfotografen liefert Kodak einen speziellen Unterwasserdiafilm, der eine erhöhte Rotempfindlichkeit aufweist. Das Wasser schluckt die energieärmeren Rotanteile des Lichts stark, so daß alle Aufnahmen in bereits geringen Wassertiefen einen Blaustich bekommen. Dem wirkt der Unterwasserfilm entgegen.
Dokumentenfilme besitzen eine sehr niedrige Empfindlichkeit und arbeiten aufgrund ihrer steilen Gradation sehr hart. Sie stellen alles ohne Grautöne nur in Schwarz und Weiß dar. Außer zu kreativen Zwecken in der bildmäßigen Fotografie
werden sie praktisch nur für die Mikroverfilmung von Dokumenten verwendet.
Lithfilme haben eine noch steilere Gradation und höchste Maximaldichte. Ihr Einsatzgebiet sind Strich- und Rasteraufnahmen bei der Reprofotografie. Außerdem eignen sie sich auch hervorragend für Schrifttitelaufnahmen in Diaschauen. Die Entwicklung von Dokumenten- und Lithfilmen erfolgt in speziellen Entwicklern, z.B. Dokumol oder Dokulith von der Firma Tetenal.
Bekannte Hersteller liefern meist zwei Filmsortimente aus: Amateurfilme und Profifilme. Letztere tragen üblicherweise die Bezeichnung `Professional\' im Namen. In Fotozeitschriften wird häufig die Frage gestellt, ob Profifilme besser als Amateurfilme sind.
Das kann man nicht generell mit `Ja\' beantworten. Profifilme unterscheiden sich von den Amateurversionen hauptsächlich in den Fertigungstoleranzen und der Lagerung. Bei Profifilmen sind die Fertigungstoleranzen grundsätzlich geringer als bei Amateurfilmen. Abweichungen in der Lichtempfindlichkeit und Farbtemperatur bei unterschiedlichen Produktionsgängen sind bei Profifilmen geringer als bei Amateurfilmen. So betragen die erlaubten Maximalabweichungen bei Agfa-Profifilmen in der Empfindlichkeit 0,5 DIN, das sind 0,05 Dichteeinheiten. Farbabweichungen dürfen im Bereich von Plus/Minus 5 Filtereinheiten liegen, was ebenfalls 0,05 Dichteeinheiten Entspricht.
Profifilme werden im optimalen Zustand ausgeliefert und sind für die Kühlschranklagerung vorgesehen, damit sie ihre Eigenschaften beibehalten. Amateurfilme hingegen werden bei Zimmertemperatur um +20 C aufbewahrt. Sie erreichen ihre optimalen Eigenschaften oft erst nach einer gewissen Lagerdauer. Die Lagerung von Filmen wird noch ausführlicher besprochen.
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