Außer den bereits genannten Portraits gibt es auch noch das künstlerische Portrait. Hier hat der Photograf die spielerische Freiheit sein Können einzusetzen. Durch bewußte Inszenierung und Gestaltung nimmt er Einfluß auf das Ergebnis. Man möchte zwar den Erwartungen des Portraitierten gerecht werden, bringt aber auch seine eigene Sehweise ein, was dazu führen kann, daß sich der Portraitierte fremd ist, ja sich sogar nicht wiedererkennt. Beim photographieren von Personen, die einem fremd sind, steigt die Nervosität, da sie erwarten, daß man sie führt und alle Entscheidungen trifft. Dies kann ein Portrait vielleicht schon von vornherein zum Scheitern verurteilen. Überlegte Ver-
änderung des Modells, durch Schminken, Kleidung, Frisur, gezielte Lichtsetzung und Kontrastspiel des Bildes eröffnen vielseitige Möglichkeiten zur Variation. In meinem praktischen Teil habe ich mich bewußt auf das künstlerische Portrait beschränkt, um so die verschiedenen Facetten einer Person darzustellen, was mir mit den anderen, oben genannten, Arten des Portraits nicht gelungen wäre.
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