Zwischen 1913 und 1916 formierte sich dei Dada - Bewegung. Sie lehnte Prozesse des rationalen Verstehens ab, da diese durch die Auswirkungen des ersten Weltkrieges keine Relevanz mehr hatten. Diese Kernaussage übernahmen dei Surrealisten. Sie glaubten an die Auflösung von Traum und Wirklichkeit in die Surrealität. Das bedeutet für die Darstellung des Körpers, das dieser nicht mehr bewußt geordnet in den Werken auftaucht. Der Körper ist nicht mehr eindeutig zu erkenne.
Er ist aber noch immer wichtiger Träger von Wünschen, Gefühlen, Phantasien und Ängsten. An der \"Femme égorgée\" (\"Frau mit durchschnittener Kehle\"), entstanden 1932, von Alberto Giacommetti (1901 - 1966) - er trat der Bewegung in den 30er Jahren bei - erkennt man die Anliegen der Surrealisten sehr genau. Der Körper der Frau ist nicht direkt zu erkennen. Das Nebeneinander von runden, weiblichen Formen und scharfen, eckigen Auswüchsen deutet sexuelle Gewalt an. Dieses Thema spielt in den Werken der Surrealisten eine wesentliche Rolle. Die Figur liegt auf der selben Ebene wie der Betrachter.
Damit ist er dem Werk viel näher und es wird irgendwie zum \"Eingreifen\" aufgefordert. Durch die beweglich wirkenden Auswüchse scheint die Skulptur im Raum beweglich zu sein.
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