Henri Matisse wurde als Sohn eines Korn Kaufmanns in der Picardy im Norden von Frankreich geboren. Er studierte Rechtswissenschaft und arbeitete als Angestellter. Als Henri 21 Jahre alt war, wurde er sehr krank. Während der Zeit seiner Genesung begann er zu malen und entdeckte seine Liebe zur Kunst, die seine lebenslange Leidenschaft werden sollte.
Zwei Jahre später, im Jahr 1892, gab Matisse seine Karriere als Rechtsanwalt auf. Er besuchte die École des Beaux-Arts in Paris und versuchte sich in verschiedenen Stilarten. Er war damals von den Impressionisten und den Post-Impressionisten wie Pisarro, Cézanne, van Gogh, Gauguin und Paul Signac und von den Bildern von W. Turner beeinflusst.
Um das Jahr 1905 fand er schliesslich zu seinem eigenen Stil - charakterisiert von kühnen, kräftigen Farben, die mit raschem Pinselstrick auf die Leinwand gebracht wurden.
Meister der Farben
Nach einer Ausstellung ihrer Arbeiten im Jahr 1905 am Salon d\'Automne wurde die Gruppe um Henri Matisse und André Derain ironisch und abwertend Les Fauves genannt, was so viel heisst wie Die wilden Tiere.
Von 1905 bis 1906 malte Henri Matisse eines seiner besten Gemälde, La Joie de Vivre. Es wird als eines der wichtigsten Gemälde des 20. Jahrhunderts angesehen und wurde von dem berühmten Sammler Dr. Albert C. Barnes gekauft. Das Gemälde und die gesamte Barnes Sammlung wurde vor der Öffentlichkeit über 72 Jahre ferngehalten. Im Jahr 1993 wurde die Barnes Foundation wieder zugänglich gemacht und kann ausserhalb von Philadelphia besucht werden.
Die amerikanische Schriftstellerin Gertrude Stein und ihr Bruder Leo waren frühe Sammler und Unterstützer von Henri Matisse. Ein anderer Bewunderer war Picasso, mit dem er im Jahr 1907 Gemälde tauschte.
Nach dem 1. Weltkrieg hatte Henri Matisse hohes Ansehen gewonnen und stieg zum international anerkannten Künstler auf. Im Jahr 1917 verliess Henri Matisse Paris und siedelte sich in Nizza im Süden Frankreichs an. Dort blieb er bis zu seinem Tod. Im Jahr 1925 wurde er Mitglied der französischen Ehrenlegion.
Die späten Jahre
Im Jahr 1941 hatte der Künstler eine Magenkrebs Operation, die auf seine Gesundheit und seine Fähigkeit zu malen, einen nachhaltig negativen Einfluss hatte. Er konnte nicht mehr aufrecht vor einer Stafflei stehen. Matisse wandte sich deshalb einer anderen Form des künstlerischen Ausdruck zu. Er schuf Scherenschnitte in den gleichen lebendigen, kräftigen Farben und gewagten Kompositionen, die man von seinen Bildern kannte. Er hatte einen Assistenten und konnte entweder vom Bett oder in einem bequemen Lehnstuhl sitzend arbeiten.
Henri Matisse starb am 3. November 1954 in Nizza. Bis zu seinem Tode arbeitete er an den Scherenschnitten. Pablo Picasso hatte einmal über Henri Matisse gesagt: \"Alles zusammen gibt es nur Matisse\".
Zitate von Henri Matisse
\"Ich habe immer versucht meine Anstrengungen zu verbergen und wünschte, dass meine Arbeiten die Leichtigkeit des Frühlings hätten. Keiner konnte erkennen, wieviel Mühe mich das gekostet hat.\"
\"In der modernen Kunst verdanke ich ohne Zweifel Cézanne das meiste.\"
\"Ein Kolorist macht seine Präsenz sogar in einer Kohlezeichnung bemerkbar.\"
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