Das die Renaissance viele Lebensbereiche änderte zeigt sich in der Malerei. Hier fand die neue Weltsicht ihren Ausdruck zuerst in den Bildern Giottos. Felsen, Bäume und Vögel traten an die Stelle der leuchtenden Goldgründe, die bis dahin die Malerei beherrschte. Zugleich gewann die Körper der Dargestellten einen plastischen Wert; sie erschienen als wirkliche menschliche Körper. Mathematische und geometrische Studien führen zur Proportionslehre und zur Vorliebe für einfache Grundformen in der Komposition: Tondo, Dreieckskomposition.
Die Maler übten sich in genauer Naturbeobachtung, sie wollen möglichst realistische Abbilder und nicht nur Sinnbilder schaffen. Da wird ein Projektionsverfahren gefunden, ein Gitternetz angelegt, mit dem die Zentralperspektive hergestellt werden kann. Das Interesse an naturalistischer Darstellung führt zur Verselbstständigung von Stillleben und Landschaft. Neben der Zentralperspektive werden auch Farbperspektive und Luftperspektive angewendet. Eine Verweltlichung christlicher Themen. Der Buchdruck, von Johannes Guttenberg um 1400 entwickelt, revolutionierte im Zusammenhang mit einem Aufstieg von Stadtstaaten und ihres Bürgertums und einer auch dadurch entstehenden Leserschaft das Bildungs- und Informationswesen. Nach Aufkommen des Buchdrucks wurde die Buchmalerei nur noch selten und für aufwendig und entsprechend kostenpflichtige Prunkhandschrift verwendet. Einer der letzten großen Auftragsgeber war Maximilian I., der für seine Bibliothek von renommierten Künstlern unter anderem das "Tiroler Fischereibuch" und das "Ambraser Heldenbuch" gestalten ließ.
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