Die Ablehnung von Kandinskys Gemälde "Komposition Nummer 5", bei der 3. Ausstellung der NKVM (Neue Künstler Vereinigung München) hatte zur Folge das Streit zwischen den Künstlern auftrat. Daraufhin verließen Kandinsky, Münter, Marc und Kubin die Vereinigung.
Kandinsky und Marc stellten eine eigene Ausstellung vor, die zur gleichen Zeit unter dem Namen \"Der Blaue Reiter\" präsentiert wird. Als begleitende theoretische Grundlage gibt Kandinsky schließlich 1912 zusammen mit Franz Marc den Almanach \"Der Blaue Reiter\" heraus. Der Almanach war als Buch von Künstlern für Künstler gedacht.
Die Autoren, z. B. Burljuk, Delaunay, Macke und Schönberg, lieferten Textbeiträge und Bildbeispiele aus verschiedensten Bereichen der Kunst, der Volkskunst, der Musik und des Theaters.
Die Künstler wollten verdeutlichen, dass die neuen künstlerischen Entwicklungen nicht von Traditionen losgelöst waren, sondern Parallelen aufweisen. 1911 entstanden Kontakte zu den in Berlin zur \"Neuen Sezession\" zusammengeschlossenen Künstlern der \"Brücke\" und zu dem Galeristen Herwarth Walden.
Im folgenden Jahr stellten sie in München und in Berlin in Waldens Galerie \"Der Sturm\" gemeinsam aus. Hier wurde zuerst der Begriff \"Expressionismus\" geprägt, unter dem diese verschiedenen bedeutsamen Tendenzen der neuen deutschen Kunst dieser Zeit zusammengefasst werden.
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