Zeichnungen und Grafiken werden in Industrie, Verwaltung und Forschung zunehmend mit automatischen Zeichenmaschinen erstellt. Die hierbei verwendeten Zeichenwerkzeuge wie Tintenschreiber, Tintenkugelschreiber, Gasdruckminen oder auch Tuschezeichnungsspitzen bestimmen wesentlich die Ausgabequalität solcher Plottersysteme.
Bei den Zeichenwerkzeugen für Stiftplotter gibt es grundsätzlich zwei Arten: Einwegstifte und nachfüllbare Stifte. Beide sollten mehrere Monate lagerbar sein und ach nach Inbetriebnahme nicht eintrocknen. Plotterstifte gibt es mit verschiedenen Füllungen in unterschiedlichen Ausführungen. Sie müssen bezüglich der Schreibgeschwindigkeit, Ausdruckkraft und Wiederholgenauigkeit sowohl zum jeweiligen Plottermodell als auch zum Untergrund (Papier oder Folien) passen.
6.1 Universelle Tintenschreiber
Weit verbreiteter und wichtigster Plotterstift ist der Tintenschreiber. Im Aufbau ähnelt dieser Stift handelsüblichen Faserschreibern. Unterschiede gibt es jedoch schon bei der Schreibspitze. Sie besteht heute längst nicht mehr aus einem Faserbündel, sondern aus widerstandsfähigen und formstabilerem Kunststoffmaterial. Tintenschreiber mit Kunststoffspitzen finden ihren Einsatz vorwiegend in "Low-Cost-Plottern", da sie relativ preiswert sind. Sie kosten je nach Plottertyp ca. 30,-- bis 60,-- Schilling. Diese Schreiber können nicht nachgefüllt werden, daher reiht man sie auch unter dem Begriff "Einweg-Zeichensätze" ein. Für einen guten Tintenfluß ist eine Auflagekraft von ca. 0,2 N bis 0,3 N erforderlich.
6.2 Kugelschreiber
Für hohe Geschwindigkeiten sind Kugelschreiber am besten geeignet, sie erreichen bis zu 80 Zentimeter pro Sekunde, ohne daß der Tintenfluß abreißt. Die wasserlösliche Tinte ist allerdings für Folien nicht geeignet. Kugelschreiber besitzen leuchtende Farben und sind einfach zu handhaben, da sie nicht eintrocknen. Wegen der hohen Farbbrilianz sind Kugelschreiber für Testzeichnungen und Grafiken sehr geeignet und beliebt. Allerdings verlangen sie eine hohe Andruckkraft von ca. 0,7 Newton, die einfache Plotter oft nicht erreichen. Die Schreiblänge beträgt ca. 2000 Meter, die Lagerdauer liegt bei etwa 2 Jahren. Wegen der hohen Andruckkraft sollten keine Flächen gefüllt werden, da das Papier sonst wellig werden könnte. Der Preis liegt zwischen 40,-- und 70,-- Schilling.
6.3 Gasdruckminen
Gasdruckminen sind mit einer Schreibpaste gefüllt, die unter einem Druck von vier bis fünf Bar steht. Sie erreichen Schreiblängen von zehn Kilometern und Geschwindigkeiten bis zu 100 Zentimeter pro Sekunde. Dagegen stehen allerdings auch einige Nachteile: Die Andruckkraft beträgt 1,2 bis 1,5 Newton, auf Folien kann nicht gezeichnet werden, und Flächenfüllungen sind wie bei Kugelschreibern schlecht möglich. Die Strichqualität ist nicht mir der von Tuschspitzen vergleichbar. Der Preis liegt bei etwa 100,-- Schilling.
6.4 Tuschespitzen
Reinzeichnungen werden meistens mit Tuscheespitzen ausgeführt, denn sie schreiben randschärfer und kontrastreicher als Faserspitzen. Tuschespitzen erreichen allerdings nur Geschwindigkeiten bis zu 50 Zenimeter pro Sekunde. Es gibt unterschiedliche Spitzen für verschiedene Materialien (z.B. Edelstahlspitzen für Papier, Wolfram-Karbid-Spitzen für Folie, kaum abnutzende Juwel-Spitzen usw.). Die wasserfeste, lichtechte Tusche ist meistens nach einer Minute wischfest, aber erst nach fast 12 Stunden völlig durchgetrocknet. Diese Zeiten sind besonders bei Folien in Betracht zu ziehen. Normale Tuschespitzen sind wie die üblichen Handfederhalter nachfüllbar.
6.5 Faserstifte
Faserstifte sind Tintenschreiber, die eine besonders widerstandsfähige und abriebfeste Spitze besitzen. Ansonsten gleichen sie den sogenannten Filzschreibern, die im üblichen
Büroalltag zum Einsatz kommen. Wie diese sind sie nicht nachfüllbar. Faserstifte sollten auf möglichst glattem Papier (kein Kopierpapier) verwendet werden, damit die Spitze nicht so schnell verschleißt. Ein guter Stift mit einer Nennbreite von 0,3 mm wird dann während seiner Lebensdauer (immerhin 2000 bis 3000 Meter) auf nicht mehr als 0,4 mm abflachen.
Für die Beschriftung von Folien gibt es Permanent-Stifte, deren Tinte sofort trocknet und nicht verschmiert. Sie müssen vom Plotter in der Parkposition abgedichtet werden, damit das Lösungsmittel nicht verfliegt.
Die maximale Zeichengeschwindigkeit von Faserstiften beträgt 40 Zentimeter pro Sekunde bei einer Andruckkraft von 0,2 bis 0,3 Newton. Der Normalstift sollte möglichst lange Zeit (cap-off-time) offen stehen können, ohne daß die Tinte eintrocknet (am besten mehrere Stunden).
6.6 Röhrchenzeichner
Tuschezeichner gibt es auch als Einweg-Röhrchen. Sie werden erst durch das Einschrauben der Zeichenspitze aktiviert, können also vorher nicht eintrocknen oder auslaufen. Im Betrieb schützt ein doppeltes Dichtungssystem die Zeichenspitze und den Farbbehälter. Röhrchenzeichner können meistens auch auf Plotter, deren Andruckkraft nicht einstellbar ist, problemlos verwendet werden.
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