Besondere Anforderungen gelten beim elektronischen Geld, dem ECash, Cybermoney - wie immer es heißt. Wer elektronisch bezahlt, will nicht auf die Vorzüge verzichten, die Bargeld auszeichnen: es wird von Jedermann akzeptiert, und man sieht der Banknote nicht an, durch welche Hände sie gegangen ist. Zur Verbindlichkeit kommt die Anforderung nach Anonymität hinzu.
Digitales Geld (Ecash, Cybercash , Digicash ,...) wird auf der Festplatte des Computers gespeichert und kann verwendet werden wie Geldscheine im Portemonnaie. Will man im Internet bezahlen, schickt man dem Händler einfach den Betrag in Form von Digicash durchs Datennetz zu. Um von diesen digitalen Geldscheinen auf der Festplatte nicht einfach Kopien erzeugen zu können, haben sich die Entwickler von Digicash einiges einfallen lassen: Jede digitale Banknote enthält eine Seriennummer, welche das Geldinstitut bei der Einlösung speichert. So kann die Bank verhindern, das ein digitaler Geldschein mehrfach eingelöst wird. Als weiteren Schutz enthält Digicash eine digitale Unterschrift des ausgebenden Kreditinstitutes. Der Käufer des Geldes bleibt durch die sogenannte blinde Signatur unbekannt. Der Händler kann die Signatur des Geldes prüfen, ohne sich mit der Bank in Verbindung setzen zu müssen. Dennoch sollte kein Kunde wagen, mit einem digitalen Schein zweimal zu bezahlen. Denn durch ein spezielles Verfahren kann die Bank bei einer zweifachen Bezahlung, und nur dann, die Daten des Kunden ermitteln. Auch einer zweifachen Einlösung durch den Händler ist ein Riegel vorschoben. Damit die Währung nicht von der Festplatte oder auf dem Weg durchs Netz zum Händler gestohlen bzw. abgehört wird, ist die Währung auf der Festplatte, genauso wie der Datenverkehr im Internet, verschlüsselt. Sofern diese Verschlüsselungen unknackbar sind, ist das System von Digicash eine sichere Art, in Zukunft im Internet zu bezahlen. Viele Unternehmen arbeiten an ähnlichen Zahlungsprotokollen, so zum Beispiel Digial Equipment. ""Millicent" soll neue Formen des Handels im Web ermöglichen. Laut Hersteller Digital Equipment ist es das erste System, das es erlaubt, mit Bruchteilen eines Pfennigs zu kaufen und verkaufen. Damit lassen sich etwa Pay-Per-View für Online-Zeitschriften oder nutzungsbasierende Anwendungen auf der Basis von Java-Applets verwirklichen. Seit der Systems 97 kann jeder Content Provider am Test von Millicent teilnehmen."
"Ein ähnliches Micro-Payment-Verfahren hat T-Online in Vorbereitung. Wie bereits im alten Btx soll es geringe Transaktions-Gebühren im Internet ermöglichen, die mit der Telefonrechnung eingezogen werden. Die Pilotversuche sind weitgehend abgeschlossen. Mit der Einführung für alle T-Online-Kunden ist im März zu rechnen."30
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