Als Antwort auf diese Frage lassen sich mehrere Bereiche konzipieren:
. Die Vernetzung von Schulen könnte gekoppelt werden mit der Benutzung von anderen öffentlichen Institutionen, wie z.B. Gesundheitswesen, Bibliotheken, Universitäten sowie durch die Wirtschaft, etwa wie es im NCIH (North Carolina Information Highway) wegweisend für andere Staaten in den USA realisiert wurde. Dabei ist eine bessere Auslastung des Netzes und damit Kostensenkung möglich. Die Jahresgebühr für eine Schule in North Carolina beträgt 2.500 Dollar für die volle Nutzung des ATM-Netzes (200 MBit pro Sekunde).
Umsetzbar erscheint dies verhältnismäßig einfach durch leistungsfähige Metropolitan Area Networks (z.B. in Großstädten wie Berlin), abgesichert durch eine generelle politische Initiative für eine nationale Informations-Infrastruktur. Die Bereitstellung einer nationalen Informations-Infrastruktur wird für die unmittelbare wirtschaftliche Zukunft und die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes ähnliche Bedeutung erlangen wie das Straßennetz und die sonstigen Versorgungsnetze.
. Netzarbeit im Unterricht
»Netze« als Gegenstand des Informatikunterrichts (Wissen über Netze, Relevanz für die Informationsgesellschaft, für Demokratie, wirtschaftliches Wachstum usw.). Vermittlung von notwendigen Kenntnissen und Fertigkeiten im Umgang mit vernetzten Computern, Datenbanken, elektronischer Kommunikation (E-Mail, Diskussionsforen), weltweiten Multimedia-Anwendungen.
Nutzung vernetzter Arbeit für den Unterricht in unterschiedlichen Fächern; Recherchen; weltweite Kommunikation mit Schülern, Schulen, Gruppen; Projekte im Fremdsprachenunterricht, in den Naturwissenschaften, in Geographie und Sozialkunde.
. Netzarbeit als Lernunterstützung
Für die häusliche Arbeit der Schüler könnte vernetztes Arbeiten möglicherweise nicht weniger wichtig werden: Zu denken ist an Informationsbeschaffung und -verarbeitung im Rahmen von Schülerprojekten, die aktive (multimediale) Erarbeitung von Aufgaben und ihre Gestaltung in einem »digitalen Heft«, die Kontrolle und Betreuung von elektronisch auf dem Schul-Server abgegebenen Arbeitsblättern durch Lehrer, kooperatives Arbeiten in Gruppen; schließlich die Nutzung von (Lern-)Software zur gezielten Nachhilfe ebenso wie zur gezielten Förderung Hochbegabter.
. Netzarbeit als Unterstützung für die Lehrkraft
Der Zugang zu Netzen eröffnet den Lehrkräften neue Möglichkeiten zur Unterrichtsvorbereitung und zur Steigerung ihrer fachlichen Kompetenz:
. Zugang zu Bibliographien,
. Zugang zu externen Fakten-Datenbanken,
. Zugang zu elektronischen Volltexten,
. Zugang zu elektronischen Zeitschriften,
. Kontakt zu Fachwissenschaftlern und Fachprofessoren,
. Kommunikation mit betrieblichen Ausbildern in berufsbildenden Schulen,
. Kommunikation mit anderen Fachlehrern über die Schulgrenzen hinaus. Hierzu gehört auch der Aufbau schulspezifischer Datenbanken oder der Zugang zu Verlagssoftware (z.B. freie Demoversionen).
Auch in der Lehrerfortbildung wird sich die Arbeit mit Netzen als förderlich erweisen. Die Koppelung von Fortbildungsveranstaltungen an einem Ort, zu einem gemeinsamen Zeitpunkt über Netze, einschließlich der Möglichkeit zur Telekommunikation mit Dozenten, wird die Lehrerfortbildung für den Alltag des Lehrers effektiver machen.
. Kommunikation zwischen Lehrern, Eltern und Kindern
Wird auch Eltern der Zugang zum Netz ermöglicht - selbstredend unter Nutzung der Sicherheitsstandards -, ist eine bessere Kommunikation und Abstimmung zwischen Lehrern und Eltern möglich, z.B. durch elektronische Rundschreiben an die Eltern einer Klasse, die Veröffentlichung der täglichen Hausaufgaben online. Dadurch können Eltern ihre Kinder besser unterstützen oder von Schülern, Eltern und Lehrern gemeinsam initiierte Projekte durchgeführt werden.
. Schulverwaltung
Wird auch die Schulverwaltung in das Netz integriert, ist ein schnellerer Austausch von Informationen, Statistiken, Anfragen, Erlassen, ebenso möglich wie schulinterne oder -externe Rundschreiben an einzelne Gruppen von Adressaten.
. Public Relations
Über Netze können sich Schulen auch in der Öffentlichkeit besser präsentieren, auf differenzierte Bildungsangebote hinweisen, über Arbeitsgruppen, Projekte, sportliche, wissenschaftliche oder musische Preisträger berichten, sich in Präsentationen der eigenen Gemeinde einbinden lassen u. a. m.
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