Es gibt prinzipielle Eigenschaften eines Zahlungssystems, die unbedingt von dessen Umsetzung sind. Diese Eigenschaften eigenen sich, um die Zahlungssysteme einzuordnen und vergleichend gegenüberzustellen.
3.4.1 Sicherheit:
Zahlungssysteme müssen ausreichenden Schutz vor Angriffen in unsicheren Kommunikationsnetzen wie im Internet bieten und jeden Mißbrauch ausschließen. In der Regel wird diese Sicherheit durch Datenverschlüsselungen erreicht. Auch andere Verfahren können ausreichende Sicherheit bieten (bspw. Nur einmal gültige Transaktionsnummern)
3.4.2 Skalierbarkeit:
Zahlungssysteme, die im begrenzten Nutzerkreis hervorragend funktionieren, können ab einer gewissen "Teilnehmerzahl" an technische Grenzen stoßen, so daß sie nicht beliebig einsetzbar sind. Ein Internet-Zahlungssystem sollte daher so konzipiert sein, daß es skaliert, d.h. problemlos erweitert werden kann, um beliebig viele Teilnehmer zu bedienen.
3.4.3 Mikrozahlungen:
Es wird erwartet, daß elektronische Zahlungen gerade im Bereich sehr kleiner Beträge von weniger als 5 DM (micropayments) große Bedeutung erlangen. Nicht jedes Zahlungssystem kann so kleine Beträge wirtschaftlich abrechnen, da zum Teil hohe Fixkosten entstehen.
3.4.4 Bedienbarkeit:
Ein Zahlungssystem muß für den Benutzer verständlich und transparent sein. Die Bedienung muß einfach und die Einleitung eine Zahlungsvorgangs offensichtlich sein.
3.4.5 Kleinhändler:
Die meisten Zahlungssysteme sind für den Einkauf bei einem Händler entwickelt worden. Ein elektronisches Zahlungssysteme sollte aber idealerweise auch von Privatpersonen akzeptiert werden können (micromerchant).
3.4.6 Anonymität:
Die anonyme Abwicklung von elektronischen Zahlungen ist in manchen Situationen wünschenswert. Ein Händler hat immer die (technische) Möglichkeit, ein Kundenprofil zu erstellen, aber es sollte sichergestellt sein, daß keine Partei ein übergreifendes Benutzerprofil anlegen kann (Bank oder Vermittler).
|