Wir gehen zurück ins Jahr 1981. An der Stanford-Universität wurde Andreas Bechtolsheim gerade mit seiner Doktorarbeit fertig. Zur Unterstützung dieser Arbeit hatte er sich einen Computer zusammengebaut. Seine Begründung: "Ich fand heraus, dass es keine Maschine gab, die nur annährend die Spezifikationen aufwies, die ich gebraucht hätte. So entschloss ich mich, meine eigene Workstation zu bauen".
Bechtolsheim hatte zunächst gar nicht die Absicht, seinen Computer zu vermarkten. Er bot allerdings Lizenzen zum Nachbau für 10000 Dollar an. Auch einem Wirtschaftsstudenten namens Vinod Khosla bot er eine Lizenz an. Doch der schlug stattdessen vor, eine Firma zu gründen und den fertigen Rechner zu vermarkten.
Am 22.2.1982 wurde die Firma SUN Microsystems mit 300000 Dollar
Startkapital gegründet. Das Kapital kam von zwei Investoren. Ausserdem erkannten die beiden, dass sie ein Managment und ein schlüssiges Konzept brauchten. Sie beschlossen, UNIX zum Betriebssystem ihrer Rechner zu machen, denn die Zielgruppen, Universitäten, Firmen und Rechenzentren,
benutzten Grossrechner unter UNIX. Zudem gelang es, einige namhafte Hard- und Softwarespezialisten anzuwerben. Ihnen folgten zahlreiche gute Entwickler zu SUN. Ausserdem gelang es, bis zum Herbst 1982 insgesamt weitere 4 Millionen Dollar von Investoren zu bekommen.
Bis 1986 war SUN fast konkurrenzlos, bestenfalls HP und Apollo (später von HP gekauft) bauten ähnliche Rechner. Entsprechend war die Geschäftslage; jedes Jahr verdoppelte sich der Umsatz der Firma. Mittlerweile setzen aber viele weitere Hersteller wie HP, IBM und DEC auf den Workstation-Markt. Andere, wie Silicon Graphics, verzeichnen durch die aktuelle Multimediawelle, Rekordumsätze mit leistungsfähigen Workstations mit vielen Spezialprozessoren. Der momentane Trend scheint in Richtung Multiprocessing und 64-Bit-Prozessoren zu gehen. Doch über die Workstation der Zukunft lässt sich kaum mutmassen, die Technologie entwickelt sich zu schnell.
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