Internet und Pornographie ist ein populäres Thema, besonders in den Medien. Karl Kollmann (1995) beschreibt in seinem Kapitel \"Inhalte elektronischer Kommunikationsnetze\", daß privaten Mailboxbetreibern zufolge vor allem Grafikdateien der Spar-ten \"Erotik\", \"Sex\" und \"Pornographie\" genutzt werden. Die Europe Online Internet User Befragung ermittelte bei 22,7% ihrer Teilnehmer und Teilnehmerinnen Interesse an Sex- und Erotikthemen . Vor kurzem erschien sogar eine Sonderausgabe eines Internet-Magazins, welches sich nur mit Hinweisen und Tips auf Erotikseiten im Netz beschäftigt. Der Markt boomt.
Seit März 1993 ist die erste Online-Vergewaltigung bekannt . In einem Multi-User-Dungen (MUD), einem Online-Rollenspiel, betrat ein gewisser Mr. Bungel den Raum und fütterte die \"Voodoo-Doll\" mit sadistischen Fantasien. Die \"Voodoo-Doll\" kann laut Programmstruktur jeder Person in der Fantasiewelt fremde Gedanken und Tätigkeiten aufzwingen. Mr. Bungle ließ die teilnehmenden Frauen gegen ihren Willen, und für alle anderen Teilnehmer ersichtlich, obszöne Dinge tun. Er zwang sie zu Sex mit sich und untereinander, zu brutalen Handlungen an ihren Körpern . Einige der Opfer klagten danach über posttraumatische Zustände.
Eine Aktion gegen Pornographie und Diskriminierung auf Computerbildschirmen hat die FIFF-Regionalgruppe Paderborn ins Leben gerufen. Sie hat ein Plakat entworfen, welches auf Geschlechterdiskrimination im Internet aufmerksam machen soll. Sie wünschen sich, daß durch die Verbreitung des Posters via Internet, bald in möglichst vielen Rechnerräumen und an Arbeitsplätzen, wo Computer benutzt werden, ein Zei-chen gesetzt wird.
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