Der erste IBM-PC wurde 1981 zusammen mit einem MDA (Monochrome Display Adapter) ausgeliefert. Diese Karte verfügte nur über einen 80 x 25 - Textmodus und sehr wenig Video-RAM. Grafikdarstellung wurde vom MDA noch nicht unterstützt.
Ebenfalls 1981 kam der CGA (Color Graphics Adapter) auf den Markt. Diese Karte konnte, wegen der niedrigen Frequenzen, noch über einen speziellen Ausgang an einen normalen Fernseher angeschlossen werden. Im Textmodus schaffte der CGA, genau wie MDA, 80 x 25 Zeichen, die aber auf einer kleineren Punktmatrix basierten. An Grafikmodi standen 320 x 200 (Punkte) x 4 (Farben) sowie 640 x 200 x 2 zur Verfügung. MDA und CGA basierten auf dem MC6845 von Motorola.
1982 erschien die weitestgehend zum MDA kompatible Hercules Graphics Card. Sie konnte zusätzlich noch zwei Grafikseiten bei einer Auflösung von 720 x 348 monochrom darstellen. Diese Karte war sehr einfach zu programmieren und verfügte auch über eine parallele Schnittstelle. Sie stellt heute den Monochrom-Standard dar.
1985 wurde der EGA (Enhanced Graphics Adapter) vorgestellt. Er ist voll kompatibel zu MDA und CGA und kann monochrome und farbige Grafiken darstellen. Im Grafikmodus schafft die EGA-Karte bei 640 x 350 Punkten 16 Farben gleichzeitig aus einer Palette von 64. Der Video-RAM ist standardmäßig 64 KB groß, die Karte kann aber mit bis zu 256 KB bestückt werden, um mehrere Grafikseiten im Speicher unterzubringen. Das Bild ist wesentlich schärfer als bei einer CGA-Karte, außerdem kann der EGA mit variablen Schriftsätzen arbeiten. Erstmals hat die EGA-Karte ein eigenes ROM-BIOS onboard, um den Zugriff auf die erweiterten Leistungsmerkmale zu erleichtern, auch wenn die Programmierung über ROM-Routinen langsam ist.
1987 wurde schließlich der VGA (Video Graphics Array) vorgestellt, der wiederum zu allen seinen Vorgängern kompatibel ist. Die VGA-Karte ist heute Standard und der kleinste gemeinsame Nenner, zu dem alle SVGA-Karten kompatibel sein müssen. Der VGA sendet erstmals ananloge Signale an den Monitor, was eine große Farbenvielfalt ermöglicht. Die höchste Standardauflösung ist 640 x 480 x 16, im Mode 13h können bei 320 x 200 Bildpunkten 256 Farben gleichzeitig aus einer Palette von 262.144 dargestellt werden. Dieser Modus diente ursprünglich der Kompatibilität zu MCGA, wobei der VGA mit einem Trick durch Setzen von zwei Registern die tatsächliche Auflösung von 640 x 400 halbiert. Grafikprofis verschafften sich dadurch bald durch Löschen der beiden Register einen sehr einfachen hochauflösenden Modus. Ursprünglich wurden VGA-Karten mit 256 KB Video-RAM bestückt, heute sind aber auch 8 MB keine Seltenheit mehr.
Diese Karten sind sämtlich bereits SVGA (Super VGA) -Karten, die erweiterte Möglichkeiten bieten, die aber leider nicht genormt sind. Die Auflösungen reichen bis 1600 x 1200 Bildpunkte, bei bis zu 16,7 Millionen Farben gleichzeitig. Dabei sind bei Karten der Luxusklasse Bildwiederholraten von bis zu 200 Hz problemlos möglich, sofern dies der Monitor verkraftet.
Außerdem verfügen heute viele Karten auch schon über intelligente Grafik-Prozessoren, die eine ganze Menge zusätzliche Möglichkeiten bieten. In Verbindung mit den neuen MMX-Prozessoren (mit erweitertem Befehlssatz, speziell für Multimedia-Anwendungen) sind deshalb in naher Zukunft noch weitere Leistungssteigerungen zu erwarten. Windows-Beschleuniger erledigen die typischen Windows-Funktionen nur mehr auf der Grafikkarte, ohne den Hauptprozessor zu belasten. AVI-Beschleiniger kümmern sich speziell um die "Briefmarken-Videos" und bieten häufig auch Hardware-Zoom. MPEG-Decoder spielen MPEG-Videos ab, ohne den Prozessor zu belasten. Dabei werden Videos manchmal, speziell in Verbindung mit einer Video-Grabber-Karte, auch als Hardware-Overlays über das normale Bild gelegt. 3D-Beschleuniger bieten heute auch schon hardwaremäßige 3D-Funktionen, die komplett auf der Grafikkarte Perspektive, Schatten, Texturen, Filter und vieles mehr erledigen.
Leider sind alle diese Funktionen nicht genormt. Deshalb wurde für DOS 1989 das VESA-Komitee (Video Electronics Standard Association) gegründet, das den VESA-Standard entwickelte. Dieser wird entweder über das Video-BIOS oder einen eigenen Treiber implementiert und bietet eine genormte Schnittstelle zum Zugriff auf SVGA-Karten und mit der Version 2.0 auch auf viele Zusatzfunktionen. Unter Windows stellen sich alle diese Probleme nicht, da hier einfach jeder Karten-Hersteller einen Treiber für seine Hardware mitliefert, der sich um die optimale Darstellung der Daten aus dem Windows-GDI kümmert.
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