Bei der Beurteilung von Firewall Systemen muss man sich in Erinnerung rufen, dass sie vorrangig dem Zweck der Sicherheit dienen. Seit einiger Zeit versuchen verschiedene Hersteller, Sicherheit als ein Feature (Bestandteil) von vielen zu behandeln. So kommt es, dass eine Firewall mitunter viele Features hat, die jedoch wenig bewirken, wenn das Netz angegriffen wird. Das bedeutet, dass solche Firewall Systeme wegen `artfremder` Features Ihre eigentliche Aufgabe nicht erfüllen können.
Eine Firewall ist eine Schutzmaßnahme, um den Übergang zwischen zwei Rechnernetzen abzusichern. Durch technische und administrative Maßnahmen muss zugleich dafür gesorgt werden, dass jede Kommunikation zwischen den beiden Netzen über die Firewall geführt wird. Ziel dieser Maßnahme ist es im Standartfall, das interne Netz (normalerweise das Netz des Betreibers, der auch die Firewall installiert) vor Angriffen aus dem externen Netz zu schützen sowie unerwünschten Datenabfluss vom internen in das externe Netz zu verhindern. Es kann aber auch bei Intranets für die weniger geschützten Bereiche innerhalb eines Unternehmens- oder Behördennetzes stehen. Bei einem Testnetz kann eine Firewall auch das äußere Netz vor dem inneren Netz schützen.
Der Schutz des inneren Netzes wird erreicht, indem unsichere Dienste durch die Firewall (sowohl von außen nach innen als auch umgekehrt, falls gewünscht), oder aber durch zusätzliche Maßnahmen abgesichert werden (z.B. Verschlüsselung). Zugriffskontrolle sorgt zusätzlich dafür, dass das Prinzip der minimalen Rechte durchgesetzt wird und Angriffe durch entsprechende Protokollierung erkannt wird.
Firewall Systeme sollten daher folgende Anforderungen erfüllen:
- Jeglicher Datenverkehr von innen nach außen (und umgekehrt) läuft über die Firewall.
- Nur autorisierter Verkehr darf die Firewall passieren. Welcher Verkehr autorisiert ist, wird in der Sicherheitspolitik definiert.
- Die Firewall selbst ist gegen Angriffe weitgehend resistent, da sie nicht unter dem Windows Betriebssystem läuft (üblicherweise UNIX oder Linux). Daher darf nach Möglichkeit nur fehlerfreie Software eingesetzt werden. Da jedes Programm aber potentielle Sicherheitslücken enthalten kann, dürfen nur die unbedingt notwendigen Programme auf der Firewall installiert werden. Dies bedeutet insbesondere, dass auf der Firewall weder graphische Oberflächen zur Verfügung stehen, noch dass gewöhnliche Benutzer Login Möglichkeiten haben.
- Alles was nicht ausdrücklich erlaubt ist, wird von der Firewall abgewiesen.
- Die Firewall darf nur über einen vertrauenswürdigen Pfad administrierbar sein.
- Alles muss protokolliert werden.
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