Zu dem Beginn des 18. Jh. versuchten sich auch andere Handwerker an dem Projekt der Rechenmachinenherstellung. Doch die meisten Versuche kamen über anfällige Prototypen nicht hinaus und zur tagtäglichen Rechenarbeit wurden sie wohl kaum benutzt. Das 18. Jh. hatte aber noch eine Überraschung übrig, welche die technische Entwicklung nachhaltig beeinflussen sollte: Alessandro Volta entdeckt den elektrischen Strom. Mit seiner Entdeckung wurden neue Grundlagen geschafft.
Der Bedarf an Rechenmaschinen stieg durch die einsetzende industrielle Revolution beträchtlich an und verlangte nach immer neueren Verbesserungen an den bis dahin vorhandenen Rechenmaschinen. Die ersten in den Büros eingesetzten Massenrechenmaschinen nannte man "Millionär". Diese konnten oft jedoch nur addieren. Um die Maschinen für andere Rechenoperationen einsetzbar zu machen, wurde ihr Leistungsvermögen allmählich auf alle vier Grundrechenarten gesteigert. Die Maschinen wurden nun auch mit einem Rechenwerk und einem Steuersatz ausgerüstet. das Rechenwerk verarbeitet die Zahlen, während das Steuerwerk festlegte, welche Rechenart wie und wann benutzt wurde. Häufig bestanden die Maschinen aus simplen Dezimalzählrädern mit Maschinismen zur Zehnerübertragung. Als neue Bestandteile kamen die nun entwickelten Tastaturen zur Zifferneingabe sowie eine Ausgabevorrichtung der Zahlenwerte hinzu.
Der perfekte Rechenautomat war aber noch nicht durch diese neuen Geräte entwickelt worden. Damit die Rechenmaschinen den Menschen ständig mehr Arbeit abnehmen konnten, wurde die Entwicklung des automatischen Steuerwerkes vorangetrieben.
Im Jahr 1834 entwickelte der englische Mathematiker Charles P. Babbage ein Konzept für eine bis dahin unbekannte Rechenmaschine: Die Konzeption der analytischen Maschine im nachhinein als eine der genialsten Erfindungen anerkannt, da sie gleichbleibende Rechenabläufe fortlaufend automatisch lösen konnte, durch gelochte Programmkarten gelang dieses Vorhaben. Bedeutsam ist, das diese Maschine über einen Speicher verfügte. Ein Meilenstein für die bevorstehenden Computertechnik wurde durch den "Vater des Maschinenrechnens" Babbage gesetzt.
Häufig wird bei dieser Art der Geschichtsbetrachtung die andere Seite außer acht gelassen: Ein Computer ist eine elektronische Rechenmaschine. Es ist somit verständlich, daß die Leistungsfähigkeit heutiger Computer ohne die Entwicklung der Elektrotechnik undenkbar gewesen ist. Die Elektroenergie ist wiederum sehr eng verknüpft mit dem allgemeinen Fortschritt in den Naturwissenschaften, insbesondere den der Chemie und der Physik. Die Grundstruktur der heutigen elektronischen Computern wurde durch Babbage schon annähernd entwickelt. Obwohl der Entwurf fehlerfrei war, gelang erst in der zweiten Hälfte des 20. Jh. der Bau der Maschine, da die Feinmechanik noch nicht so weit entwickelt gewesen war.
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