1. Ausbildung an Universitäten:
Das Studium dauert ca. 8-10 Semester und wird mit einer Diplomarbeit und Diplomprü¬fungen abgeschlossen. Man erhält den akademischen Grad "Diplom-Informatiker". Eine 1997 veröffentliche Studie beurteilte die Ausbildungsqualität recht gut und konnte auch kein Qualitätsgefälle zwischen den Hochschulen feststellen. Jedoch wurde der zu geringe Praxisbezug kritisiert.
1.1 Kerninformatik:
Grundstudium: mathematisch-logische Grundlagen; Einführung in die Informatik
. Informatik
. Mathematik
. Ergänzungsfach (Natur- Ingenieurwissenschaften, Mathematik, Betriebswirt¬schaftslehre)
Hauptstudium: Vorbereitung auf Diplom-Hauptprüfung, Diplomarbeit, Fachprüfungen
2. Aufgaben- und Tätigkeitsfelder:
2.1 Anwendungsentwicklung:
Der Softwareentwickler analysiert zunächst die Anforderungen, die an die Software ge¬stellt werden, und stellt dann einen Programmentwurf vor. Erst dann erfolgt die eigentli¬che Programmierung. Danach werden die Programme in einem Test auf Fehlerfreiheit überprüft. Zum Schluß fertigt er eine Dokumentation zur Bedienung seines Programmes an.
Weiterhin zählen Wartung, Fehlerkorrektur und Optimierung zu seinen Aufgaben. Doch er muß auch vorhandene Systeme erweitern, deren Anwender schulen und beraten.
2.2 Computer und Computernetze betreiben:
Operatoren und DV-Administratoren haben die Aufgaben, komplizierte Netzwerke oder auch nur PCs, die als Einzelsysteme an Arbeitsplätzen stehen, zu bedienen, überwachen, warten und zu reparieren. Daneben müssen sie aber auch Abläufe vorbereiten, Daten er¬fassen und archivieren oder Software in die Praxis einführen und warten.
2.3 Informationen bereitstellen:
Um Anwender in die Bedienung der Programme einzuführen, müssen DV-Koordinatoren und Berater Vortragsveranstaltungen organisieren, Informationen zusammenfassen und beraten. Sie arbeiten aber auch im Verkauf von Hard und Software.
2.4 Managementaufgaben:
Auch in der DV-Abteilung oder im Rechenzentrum werden Führungskräfte benötigt, die u.a. ihre Mitarbeiter führen, Projekte planen und überwachen und Hard- und Software beschaffen.
3. Ausübungsformen:
DV- Berufe sind in allen Branchen zu finden, jedoch bilden Landwirtschaft, produzieren¬des Gewerbe und Dienstleistungen (insbesondere Beratungsunternehmen wie DV-Berater oder Softwarehäuser und Öffentlicher Dienst) die Schwerpunkte.
4. Aufstiegschancen und Einkommensmöglichkeiten:
4.1 Aufstiegschancen:
Ein beruflicher Aufstieg kann im Bereich der Datenverarbeitung sehr schnell erfolgen, wenn die Qualifikation den aktuellen Anforderungen entspricht.
4.2 Einkommen:
Die Datenverarbeitung ist eine der wenigen Branchen, die keine Einbrüche zu verzeich¬nen hatte und im Jahr 1995 mit einer positiven Gehaltsentwicklung die Ausnahme dar¬stellte.
Folgende Einflußgrößen bestimmen im wesentlichen die Jahresgehälter:
. Ausbildung
. Alter
. Berufserfahrung
. schulische und berufliche Qualifizierung
. Größe der DV-Abteilung
Spitzengehälter erhalten einer Studie zufolge Leiter(innen) Organisation und DV mit ei¬nem Jahresgehalt von durchschnittlich 179.000 DM. Selbst der im Aussterben befindlich Beruf des Datentypisten wird hier noch mit einem Jahresdurchschnittsgehalt von 52.000 DM angeführt.
5. Berufssituation in der Datenverarbeitung:
5.1 Qualifikation:
Nur etwa 30% der Computerfachleute haben eine Hochschulausbildung, was sich jedoch in den vergangenen Jahren gesteigert hat: Über 40% der jüngeren Fachleute haben nun eine Hochschulausbildung. Diese haben aber nicht unbedingt das Informatikstudium absolviert, sondern meist einen Abschluß in einer anderen Fachrichtung wie z.B. Mathe¬matik, Physik Elektrotechnik und Betriebswirtschaftslehre.
5.2 Arbeitslosigkeit:
Ausbildung Personen Anteil (%)
Ohne Berufsausbildung 3368 11,16
Mit Berufsausbildung 20506 67,94
Fachhochschulausbildung 1712 5,67
Universitätsausbildung 4597 15,23
Insgesamt 30183 100,00
5.3 Zukünftige Chancen im Bereich Information und Kommunikation:
In einer Prognose des Bundesministeriums für Wirtschaft wird die stetige Verlagerung in den Sektor Information deutlich:
Der Anteil des Sektors Information lag 1980 noch bei ca. 40 %; man erwartet bis zum Jahr 2010 einen Anteil von über 55 Prozent.
Allein in der Softwarebranche gab es einen jährlichen Zuwachs an neuen Stellen von ca. 15 Prozent. (nach: Verband der Software Deutschlands e.V. VSI)
Es wird sogar befürchtet, daß sich auf Dauer ein Mangel an Informatikern einstellen wird, da sich immer noch zuwenig Nachwuchskräfte für eine Informatikausbildung ent¬scheiden.
Zur Zeit haben besonders Netzwerkspezialisten, Fachkräfte mit guten Internet-Kenntnis¬sen und Kenntnissen in objektorientierten Programmiersprachen gute Chancen.
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