Die Vorlage zum Belichten muss einige Voraussetzungen erfüllen um zu einem brauchbaren Ergebnis zu kommen. Sie muss ausreichend UV-durchlässig sein und die Leiterbahnen dürfen nicht zu schmal sein und nicht zu eng liegen. Weiters müssen die Lötpunkte ausreichend groß sein und ein Loch in der Mitte aufweisen, damit später beim Bohren der Bohrer eine Führung erhält und nicht abrutscht. Man kann Ausdrucke auf Transparentpapier bzw. Overhead Folien mit Tintenstrahl- bzw. Laserdruckern verwenden wobei ein vernünftiger Laserdrucker wesentlich bessere Schwärzungsergebnisse erzielt als ein Tintenstrahldrucker. Man sollte sich auch über die richtige Ausrichtung der Leiterbahnen Gedanken machen. Die Platinen werden von oben gesehen entwickelt, folglich müssen die Leiterbahnen gespiegelt aufgebracht werden. Dazu kann man die Vorlage gespiegelt ausdrucken, als besser hat es sich aber erwiesen, beim Belichten die Vorlage mit der bedruckten Seite nach unten auf das Basismaterial zu legen. Beim Fotopositivverfahren ist das Ergebnis eine genaue Kopie der Vorlage, es ist nicht notwendig, ein Negativ anzufertigen. (Das angeführte Beispiel ist nicht die benötigte Vorlage; es soll nur verdeutlich wie ein Photopositiv auszusehen hat: schwarz = Kupfer | weiss = kein Kupfer)
Zum Belichten benötigt man keine spezielle Dunkelkammer, da das beschichtete Leiterplattenmaterial kaum im sichtbaren Bereich des Lichtes empfindlich ist. Wie ich später noch darauf eingehen werde benötigt man zum Belichten UV Licht. Durch das Fensterglas wird ein Großteil der UV-Strahlung absorbiert, deshalb kann man unbesorgt die Leiterplatten in einem normalen Klassenzimmer, bei geschlossenen Fenstern belichten. (Auf gar keinen Fall darf direktes Sonnenlicht auf die beschichtete Seite der Leiterplatte scheinen.)
Zunächst zieht man die Folie vom bereits photopositiv beschichtenden Basismaterial ab und legt die Transparentvorlage auf. Dann beschwert man die Vorlage, notfalls mit einem durchsichtigen Deckel einer CD-Hülle, den man mit ein paar großen Nägeln am Rand schwerer gemacht hat, besser mit einer Plexiglasscheibe oder der dünnen Glasscheibe eines billigen Bilderrahmens oder etwas ähnlichem so, dass keine Luft mehr zwischen dem Basismaterial und der Vorlage ist - sonst wird das Abbild unscharf.
Das ist die Billig-Variante der Belichtung. Wenn man etwas mehr investieren will, kann ein eigens dafür vorgesehener Belichtungsrahmen dafür verwendet werden, der natürlich wiederum das Budget belastet.
Der Vorteil der teureren Version liegt daran, dass meist für das Abdeckmaterial, UV durchlässiges Glas oder ähnliches verwendet wird. Dadurch kann die Belichtungsdauer verkürzt werden, und es kommt zu einem exakteren Ergebnis.
Bei der von uns produzierten Schaltung ist diese Genauigkeit nicht wichtig, da wir keine feinen Leiterbahnen etc. benötigen.
Die Einschaltdauer der UV-Lampe hängt von der Stärke der Lampe und der Durchlässigkeit der Vorlage und der Abdeckung ab. Mit einer Nitraphot - Birne 250 Watt belichtet man mit der oben beschriebenen Konstruktion und 20 cm Abstand der Birne zur Vorlage 5 bis 6 Minuten.
Es ist darauf zu achten, nicht direkt in die Glühlampe zu schauen, da sich diese durch einen hohen UV Anteil auszeichnet und dies bekanntlich nicht sonderlich positiv für den Organismus ist.
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