Das Zeitalter der Religionsfragen war vorbei und der Staat rückte in den Vordergrund. Frankreich, das im Glaubenskrieg auf der Seite der Reformierten gekämpft hatte, ging als verbleibende Großmacht hervor. Besonders hier hielt der Absolutismus () Einzug. Die charakteristische Persönlichkeit dieser Zeit war König Ludwig XIV, der im Jahr 1643 den französischen Thron bestieg.
Das politische Deutschland war zerrissen. Aus den vielen Einzelstaaten gingen einige besonders hervor: Das kaiserliche Österreich dehnte sich nach Südosten aus und wurde Großmacht. Der Fürstenstaat Sachsen erlebte eine kulturelle Blüte.
Im Nordosten des Reiches entsteht aus der Mark Brandenburg 1701 das Königreich Preußen. Preußen war eine dünnbesiedelte und karge Region. Im 18. Jahrhundert wurde der kleine Staat zu einer Militärmacht ausgebaut. Unter Friedrich dem Großen, der 1740 den Königsthron bestieg, wurde Preußen zur europäischen Großmacht: Er rang den Österreichern unter der Kaiserin Maria Theresia das wertvolle Schlesien ab und stürzte sich damit in den Siebenjährigen Krieg. Obwohl von mächtigen Gegnern umgeben, konnte sich Friedrich behaupten. Durch diplomatisches Geschick und militärische Siege festigte er Preußens Stellung als Großmacht. Friedrich war nicht nur Kriegführer, sondern auch ein gebildeter und gerechter Herrscher: Er förderte Wirtschaft, Kultur und Recht, sah sich im Gegensatz zu anderen Monarchen selber als den "ersten Diener des Staates". Mit seinen Gegnern im Siebenjährigen Krieg schloss er Frieden. Er entsprach dem Geist seiner Zeit, der so genannten Aufklärung.
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