Während der Heian-Periode (794-1192) bezog sich saburai vor allem auf die Wachen des kaiserlichen Palastes und die Schwertträger. Diese Vorläufer der klassischen Samurai wurden vom Herrscher ausgestattet. Ihnen war vorgeschrieben, fortwährend ihre Beherrschung der Kampfkunst zu verbessern.
{Samurari, siehe unten}
Die eigentlichen Armeen des Kaisers hingegen waren lediglich Gruppen von Wehrpflichtigen, die im Kriegs- oder Rebellionsfalle den entsprechenden Provinzen Japans zugeordnet wurden. Sie waren nach dem Vorbild chinesicher Armeen aufgebaut und bestanden aus einem Drittel der kampffähigen erwachsenen männlichen Bevölkerung. Im Gegensatz zu den kaiserlichen Wachen musste jeder Soldat für seine Waffen und Versorgung selbst aufkommen.
Während der frühen Heian-Periode im späten 8 und frühen 9.Jahrhundert strebte Kaiser Kammu (737-806) nach einer Konsolidierung und Expansion seines Reiches in der nördlichen Honshu-Region. Er sandte seine Armeen aus, um die rebellierenden Emishi (Nachfahren der Ainu ) zu unterwerfen, und führte den Titel des Shogun ein, wobei er sich bei der Unterwerfung der Emishi auf die starken regionalen Clans (daimyo) verließ.
{Emishi = Nachfahren der Ainu => falsche Kausalitaet, sollte wohl Vorfahren heissen. Ainu und Emishi sind jedoch zwei verschiedene Volksgruppen. Die Ainu sind Nachfahren der ersten kaukasischen Besiedlung, waehrend die heutigen Japaner in einer zweiten asiatischen Einwanderung ins Land kamen. Das kann vergleichenden Untersuchungen in Hokkaido und zB. Tsugaru entnommen werden. Als in der Kofun-Periode das japanische Reich als Yamato unter dem Kaiserhaus geschaffen wurde, lebten die genetisch mit den Yamato-Japaern identischen Emishi davon getrennt im Norden weiterhin nach den Traditionen der Yayoi-Zeit. Sie wurde somit zu den \"anderen\" Japanern, die sich nicht dem Kaiser unterordneten und der alten Naturreligion froenten.}
{Shogun (imho besser Shougun) = General. Der mythische Kaiser Sujin (um 200n.Chr.) ernannte 4 Generaele, je einen fuer jede Himmelsrichtung.}
{\"Daimyou\" bedeutet grosser Name und steht im Gegensatz zu Shoumyou = kleiner Name, beides Bezeichungen fuer einen Feudalherren und erst viel spaeter relevant, kein Bezug zu den Clans.}
Diese daimyo bestanden usprünglich aus Bauern, welche durch die Tyrannei der durch den Kaiser zur Verwaltung und Besteuerung eingesetzten Magistraten zur Bewaffnung getrieben worden waren. Erfahren im Gebirgskampf und Bogenschießen, wurden sie vom Kaiser bald ausschließlich eingesetzt, um die Rebellionen zu beenden, während die Armeen vollständig aufgelöst wurden. In der Mitte der Heian-Periode hatten die daimyo schließlich Rüstung und Waffen nach japanischer Art übernommen und den Grundstein zum bushido gelegt. {der letzten Satz ist logisch nicht haltbar}
{Die Entwicklung des Schwertadels ist schon ein wenig komplexer. Mit Taika-Reform von 645 und Taihou-Kodex von 702 wurde eine Landreform durchgeführt und ein einheitliche Steuersystem eingeführt. Zu den Steuern gehörten auch Fron- und Militaerdienst. Kleinbauern, die sich ihrer Steuern und besonders des Dienstes entledigen wollten, verschenkten ihr Land an Institutionen, wie Kloester oder an Adlige. Diese Methode wurde Kishin (Schenkung) genannt und stand seit der Nara-Periode unter Strafe, was jedoch nicht viel genuetzt hat. Anschliessend pachtete es der Kleinbauern von seinem neuen Herren zurueck. Eine symbiotische Gemeinschaft von Grossbauern und Gefolgschaft, Herr und Diener (Shujuu) entstand. Die Gefolgsleute eines Herren nannte sich selbst Samurai. Das eigentliche Wort hatte urspruenglich keine militärische Bedeutung. Mit dem Kishin brach jedoch insbes. die Wehrpflichtarmee zusammen. Das System der Wehrpflicht war aber ohnehin schwer zu verwalten und uneffektiv. Im Krieg gegen die Emishi seit 780 erwiesen sich die Pflichtsoldaten als lausige Kaempfer. Die staerksten militaerischen Einheiten waren die berittenen Eliteoffiziere. Daraufhin wurde 792 die Wehrpflicht abgeschafft und die Armee auf der Basis von Freiwilligen umgestellt. Das kaiserliche Militaer war jedoch nicht mehr in der Lage die Sicherheit im ganzen Land aufrecht zu erhalten. Besonders in den entlegenen Provinzen verschlechterte sich die Sicherheitslage. Die lokalen Grossbauern mussten dort letztlich selbst fuer ihre Verteidigung sorgten. Sie waren dabei so erfolgreich, dass sich einige Familien im Laufe der Zeit darauf spezialisierten, militaerische Auftraege vom Kaiserhaus durchzufuehren. Der Schwertadel (Buke) war geboren. Dabei spielten adligen Keimzellen in Form zahlreichen Prinzen, die ihr Glueck in der Provinz suchten, eine besondere Rolle: Taira, Minamoto etc. haben alle kaiserliche Vorfahren. }
Für den größten Teil der folgenden Feudalperiode, der Ära der Samurai-Herrschaft, blieb der Ausdruck yumitori (Bogenschütze) der Ehrentitel eines ausgezeichneten Kriegers, selbst als der Schwertkampf die größere Wichtigkeit erlangt hatte.
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