Soziale Kontrolle ist die Gesamtheit aller sozialen Strukturen, mit deren Hilfe eine Gesellschaft über die Einhaltung bestimmter Normen wacht. Abweichendes Verhalten wird in diesem Sinne sanktioniert bzw. Konformität durch die Mehrheit mehr oder minder stark erzwungen. In traditionellen und vor allem ländlich geprägten Gesellschaften funktioniert das Prinzip der sozialen Kontrolle in der Regel besser als in modernen Industriegesellschaften.
Die Instanzen der sozialen Kontrolle (Mitmenschen, Kirche, Staat, Bezugsgruppen etc.) bilden einerseits ein zum Teil willkommenes und sicheres Bezugssystem für den einzelnen, andererseits wird der ausgeübte Anpassungsdruck auch hin und wieder als unerträglich empfunden und führt beispielsweise zu individueller Landflucht ("Stadtluft macht frei") oder zu gesellschaftlichen Protestbewegungen (APO, Hippiebewegung, Punk-Welle) vor allem im Jugendmilieu. Der Begriff wurde von dem amerikanischen Soziologen Edward A. Ross in die soziologische Terminologie eingeführt. Von soziologischem Interesse sind insbesondere auch solche Prozesse, die als Internalisierung äußerer Kontrollinstanzen verstanden werden können.
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