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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Soziale frage - lösungsversuche der kirche



Lösungsversuche der Kirche

- Kirche hielt sich anfangs ganz raus und verlor dadurch Anhänger

- (Die Kirche lehnte den Klassenkampf und den Sozialismus ab)

- Wollte durch christliche Grundsätze eine gute Arbeitsbedingung zwischen Arbeitnehmer und Geber



Lösungsversuche der katholischen Kirche:

Mainzer Bischof Wilhelm Emanuel Freiherr von Ketteler (1811-1877)

- Bischof und Politiker der Zentrumspartei

- wollte karrikative Mittel zur Hilfe der Arbeiter (Almosen und Wohlfahrtseinrichtungen)

- verlangte staatlich finanzielle Unterstützung und soziale Gesetzgebung bzgl. Frauen und Kinderarbeit und höhere Löhne

- Adolf Kolping (1813-1865): dt. kath. Priester

- Gründer des Kolpingwerks: Gesellenvereine zur Hilfe von Handwerkern

- Werk: - internationaler kath. Sozialverband

- in 57 Ländern tätig und insgesamt mehr als 500 000 Mitglieder

- allein in Deutschl. Heute noch 260 Einrichtungen

- damals als Hilfe für Familien, heute andere humanitäre Zwecke

Wahlspruch: "Religion und Tugend, Arbeitsmarkt und Fleiß, Eintracht und Liebe, Frohsinn und Scherz"

- Seine Forderung: mehr Verantwortung in Kirche und Gesellschaft

- Entstehung des Subsidiaritätsprinzip (= jedes Individuum hat das Recht um Hilfe in seiner unmittelbaren Umgebung um Hilfe zu bitten, oder dann als nächstes die Gemeinde..usw als letztes Glied in dieser Kette folgt erst der Staat)

1881: Papst Leo 8. veröffentlicht die Enzyklika (päpstlicher öffentlicher Rundbrief): "Rerum Novarum" gegen den Liberalismus (Einmischung des Staates untersagt)

Auszug: Allerdings, wenn sich eine Familie in äußerster Not befindet, dass sie sich in keiner Weise helfen kann, so ist es der Ordnung entsprechend, dass staatliche Hilfe eintrete; die Familien sind eben Teile des Staates.\"

"Es ist überdies vor Augen zu halten, dass der Staat für alle da ist, in gleicher Weise für die Niederen wie für die Hohen. Die Besitzlosen sind vom naturrechtlichen Standpunkt aus nicht minder Bürger als die Besitzenden, das heißt, sie sind wahre Teile des Staates, [...] und sie bilden zudem, was sehr ins Gewicht fällt, in jeder Stadt bei weitem die größere Zahl der Einwohner. Wenn es also unzulässig ist, nur für einen Teil der Staatsbürger zu sorgen, den anderen aber zu vernachlässigen, so muss der Staat durch öffentliche Maßregeln sich in gebührender Weise es Schutzes der Arbeiter annehmen. Wenn er dies nicht tut, so verletzt er die Forderung der Gerechtigkeit, welche jedem das Seine zu geben befielt...\"

- Staat muss ALLE vertreten (Besitzende und Besitzlosen)

- Staat muss allen helfen und die Armen nicht im Elend leben lassen

- Auszug: " Wie immer sich die Regierungsform gestalten mag, stets werden unter den Bürgern jene Standesunterschiede da sein, ohne die überhaupt keine Gesellschaft denkbar ist.\" "Nicht anderswoher als aus der Arbeit der Arbeiter entstehe Wohlhabenheit im Staate. Es ist also eine Forderung der Billigkeit, dass man sich seitens der öffentlichen Gewalt des Arbeiters annehme, damit er von dem, was zum allgemeinen Nutzen beiträgt, etwas empfängt\".

- schlug jedoch keine neuen Wege ein

- Arbeiter fordern: "Keine Almosen, sondern neues Arbeitsrecht und andere Arbeitsbedingungen!"

- Entstehung d. Kath. Harmonie = Ausgleichung d. Gegensätze unter Leitung d. Kirche





Lösungsversuche der protestantischen Kirche: Opposition zur Kath. Kirche:

- Johannes Wichern (1808-1881): "Innere Mission" (für erwachsene)

- 1833: Gründung des "Rauhen Hauses", kümmert sich um verwaiste Kinder, die hier auch ausgebildet werden

- seelsorgerischer und sozialer Einsatz

- viele Spenden ( großes Ansehen im In-und Ausland)

- Volk hatte zur Kirche keinen großen Bezug mehr, Wichern wollte Beziehung wieder aufbauen

- evang. Sozialismus: Pfarrer Rudolph Todt (1838-1887) und Adolph Stoecker (1835-1909)

- aber eine Sozialdemokratie hilft den Arbeitern nicht aus ihrer schlechten Lage heraus

- Fordern Sozialreform des monarchischen Staates unter Mitarbeit der evang. Kirche (Christl. Nächstenliebe und sozial. Verantwortungsbewusstsein)

- Todt: "Neue Testament kündigt die wahre Lösung an" (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) = Recht auf Eigentum und Freiheit

- "Die Bibel löst alle Rätsel des Lebens!"

- 1878: Gründung der Christlich- Sozialen Arbeiterpartei (Vereinigung des Sozialismus und des Evangeliums)

- Bismarck versucht diese Partei zu verbieten, aber Widerstand von

Wilhelm 1. (Stoecker war Hofprediger von Wilhelm 1)

 
 

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