Der Belgier Magritte kam nach abstrakter Malerei zum Surrealismus, als er in Paris mit den surrealistischen Künstlern in Kontakt kam. Er beschäftigte sich in seinen Werken jedoch weniger mit der Darstellung seelischer Zustände und Phantasien sondern mit realen und alltäglichen Dingen, die er aber zu rätselhaften und widersprüchlichen Bildern zusammenfasste. Er stellte keine Visionen dar, sondern wollte die Menschen zu einer neuen Sehweise führen. Auf den ersten Blick wirken seine Werke meist klar und einfach aufgebaut und erscheinen erst beim genaueren Hinsehen unwirklich. In seinen Bilder verwendete er häufig die Motive Adler, Pferdeschellen und Vorhänge, sie stellen aber nicht wie zB bei Dalí Symbole mit tieferer Bedeutung dar. Personen kommen in seinen Bildern eher selten vor.
Wichtig waren ihm auch die Titel seiner Werke, die keine Bilderklärung darstellten, sondern zu weiteren Vorstellungen anregen sollten. Von vielen Bildern malte er mehrere Variationen und gab ihnen den gleichen Titel. Oft wirken seine Bilder bewegungslos und kalt. Typisch ist auch die Verbindung von "Außen" zB ein Himmel mit Wolken und "Innen" wie ein Vorhang oder eine Wand, zB bei dem Bild "Die Beschaffenheit des Menschen I". Er setzte sich auch mit dem Verhältnis von Wirklichkeit und gemalter Abbildung auseinander, zB malte er ein Stück Käse und schrieb darunter: "Das ist ein Stück Käse", oder er malte eine Pfeife und schrieb darunter: "Das ist keine Pfeife", weil es ja nur die zweidimensionale Abbildung einer Pfeife war. Während des zweiten Weltkriegs malte er zeitweise impressionistisch, kehrte aber dann zum Surrealismus zurück.
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