= politische Gruppen in den USA, die für volle Gleichberechtigung der Schwarzen eintreten. Die 1910 gegründete National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) versuchte dieses Ziel vor allem durch Propaganda und Musterprozesse zu erreichen. In den 60er Jahren erreichte die Bürgerrechtsbewegung einen Höhepunkt mit gewaltlosen Massendemonstrationen (Marsch auf Washington 1963). Seit Mitte der 1960er Jahre radikalisierten sich die Forderungen zunehmend ( Black Power), und es kam zu bürgerkriegsartigen Rassenkrawallen. In der Folgezeit verlor die Bürgerrechtsbewegung an Einheitlichkeit. Die Benachteiligung der Schwarzen blieb jedoch innenpolitisch brisant und führte in den 1990er Jahren vermehrt zu Diskussionen über die Abgrenzung einer afroamerikanischen von der angloamerikanischen Kultur. Ein führender Vorkämpfer der Bürgerrechtsbewegung war Pfarrer M. L. King.
Vor 250 000 Menschen hält Martin Luther King seine historische Rede »Ich habe einen Traum« über das Ende der Rassendiskriminierung in den USA.
Die Lage der farbigen Bevölkerung in den USA muss, auch nach Meinung von Kennedy, verbessert werden: »Obwohl wir in diesem Sommer bemerkenswerte Fortschritte bei der Verwirklichung der Grundsätze der Bürgerrechte gemacht haben, müssen wir noch einen sehr langen Weg zurücklegen«, erklärt er.
Die Bürgerrechtler fordern von der demokratischen Regierung eine umfassende Verbesserung der rechtlichen Situation der farbigen Bevölkerung in den USA, die Aufhebung der Rassentrennung in den Schuldistrikten sowie Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen speziell für Schwarze.
Von Gleichberechtigung ist die farbige Bevölkerung jedoch noch weit entfernt. Am 5. September 1963 brechen in Birmingham im US-Bundesstaat Alabama Rassenunruhen aus, nachdem das Haus des farbigen Rechtsanwalts Arthur Shores durch einen Sprengstoffanschlag weißer Rassenfanatiker schwer beschädigt wird. Anlass für das Attentat ist der Versuch dreier Schulen der Stadt, die Rassenschranken aufzuheben. Kurz darauf reichen weiße Elternpaare eine von Gouverneur George Wallace unterstützte Klage ein, in der sie die Beibehaltung der Rassentrennung fordern. Daraufhin setzt Kennedy der Rassentrennung an öffentlichen Schulen per Gesetz ein Ende. Er unterstellt die Nationalgarde Alabamas, die noch am Morgen des 10. September auf Anweisung ihres Gouverneurs die Aufnahme von farbigen Schülern verhinderte, dem Bund und befiehlt ihren Abzug.
|