\"So lange ich Reichskanzler bin, treiben wir keine Kolonialpolitik. Wir haben eine Flotte, die nicht fahren kann [...] und wir dürfen keine verwundbaren Punkte in fernen Weltteilen haben, die den Franzosen als Beute zufallen, sobald es losgeht\"1, sagte Bismarck 1881. Angesichts dieses Zitats ist es verwunderlich, dass das deutsche Reich unter Bismarcks Kanzlerschaft eben doch kolonialen Besitz in Übersee erworben hat. In diesem Zusammenhang ist es notwendig, sich über die Motive Otto von Bismarcks klar zu werden, seinen vormals starren Kurs gegen deutsche Kolonialansprüche aufzugeben. Dabei sind sowohl innen- und außenpolitische Faktoren, als auch die Rolle der Wirtschaft zu untersuchen, um Bismarcks Entscheidung pro Kolonien nachvollziehen zu können.
Wie kam es nun zu Bismarcks Meinungsumschwung, wieso vollzog er eine Kehrtwendung in seiner Außenpolitik? Mit dieser Frage beschäftigt sich diese Facharbeit.
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