3.1.Die Machtübernahme Julians
Constantius' Nachfolger war sein Neffe Julian. Dieser war zur allgemeinen Überraschung kein Christ. Dieser hatte in den Jahren davor als Caesar über die Rheingrenzen gewacht und dabei 357 die Alemannen besiegt. Seine Soldaten wohnten bei der Grenze. Um so mehr überraschte sie die plötzlich Verlegung des Hauptkontingents der Rhein-Armee nach Osten. Der Grund für diese Verlegung war folgender: Julian hatte durch seinen Sieg über die Alemannen hohes Ansehen erlangt. Sein Ruhm breitete sich rasch auch in Richtung Osten aus. Constantius vermutete einen Usurpationsversuch und befahl die Verlegung.
Dieser Zug hatte allerdings unerwartete Folgen: Das Militär wählte Julian zum Augustus. Constantius wollte das Reich um nichts auf der Welt teilen. Julian zog in Richtung Osten. Julian war sich nicht sicher, ob er Constantius besiegen konnte. "Aber die Götter machten ihm ein Geschenk": Constantius starb Julian wird Alleinherrscher
3.2.Die Rückkehr des Heidentums
Julian ließ die Götter huldigen und zeigte sich der Öffentlichkeit als Heide. Er bestand darauf, daß er allein durch die Götter selbst zum Herrscher wurde. Er verminderte die Zahl der agentes in rebus und holte die verbannten orthodoxen Priester aus dem Exil zurück. Er ließ mehrere Tempel wieder aufbauen, hütete sich aber davor, Angehörige der Christen verfolgen zu lassen. Den Christen wurden selbstverständlich sämtliche Privilegien genommen. Der Staat duldete sie, nahm aber keine Notiz von ihnen; außer bei Steuern und sonstigen Abgaben. Der Mensch konnte nur noch als Heide seine Persönlichkeit entfalten.
3.3.Das Christentum schlägt zurück - und hat Glück
Die Christen gaben aber nicht auf. Sie machten sich über Julian lustig, beschimpften ihn in aller Öffentlichkeit und als Julian eine christliche Statue entfernen ließ, setzte ein Christ sogar einen Apollo-Tempel in Brand. Wäre Julian nicht der Perserkrieg dazwischengekommen, hätte das Christentum auf die schlimmste Verfolgung gefaßt sein müssen. In diesem Perserkrieg verlor Julian schließlich auch sein Leben.
3.4.Die unspektakuläre Herrschaft Jovians
Julians Nachfolger wurde von den Oberbefehlshabern des westlichen und östlichen Heeres gewählt: Jovian. Dieser hatte die ewigen Kämpfe mit den Persern satt und schloß kurzerhand Frieden.
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