Der histor. Materialismus, der zeitlich erste und entscheidende Kerngedanke des M., beruht auf der von Marx in seinen Frühschriften erhobenen Forderung, (histor.) Sachverhalte nicht nur auf ihr Bestehen oder Nichtbestehen zu beurteilen, sondern insbes. daraufhin, wie, zu welchen und wessen Zwecken sie herbeigeführt wurden; Marx suchte die Einheit histor. Epochen (feudales MA, bürgerl.
Neuzeit) aus ihrer Produktionsweise zu erklären und die Übergänge von einer Epoche in die andere aus den in ihnen entstehenden Widersprüchen abzuleiten. Produktivkräfte (Gesamtheit des naturwiss. Wissens und seiner techn. Nutzung) und Produktionsverhältnisse (Gesamtheit der Rechts-, Eigentums- und Herrschaftsverhältnisse) bilden nach seiner Analyse die >reale Basis< der Produktionsweise, über der sich ein polit., jurist., kultureller und religiöser Überbau erhebt.
Die unterschiedl. Verteilung der Produktionsmittel (Gesamtheit der Porduktionsinstrumente und der Rohstoffe) lasse Menschengruppen (z.B. Bauern, Industriearbeiter, Bürgertum) mit unterschiedl. Produktionsweisen und unterschiedl. Stellung im Produktionsprozeß und dadurch bedingt auch unterschiedl.
Interessen und Bewußtseinslagen entstehen.
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