Einwohner: ca. 55 Mio.
Fläche: 1 001 449 km
Hauptstadt: Kairo
Amtssprache: Arabisch
Währung: 1 ägyptisches Pfund = 100 Piaster
Staat und Recht:
Präsidialrepublik; Staatsoberhaupt ist der Präsident, der vom Volk für 6 Jahre gewählt wird. Er bestimmt mit der von ihm ernannten Regierung die Politik und ist oberster Inhaber der Exekutive. Die Legislative liegt beim Parlament, der Nationalversammlung (444 vom Volk auf 5 Jahre gewählte und 10 vom Präsident ernannte Abgeordnete). Die beherrschende Partei ist die 1978 gegründete Nationaldemokratische Partei.
Bevölkerung:
Es leben Fellachen, Nubier und Beduinen in Ägypten. 93 % der Bevölkerung sind Muslime und 6,7 % koptische Christen.
Wirtschaft:
Das wichtigste Anbauprodukt ist Baumwolle. Die wichtigsten Industriezweige sind die Textil-, Eisen- und Erdölindustrie. Baumwolle, Erdöl, Reis und Gemüse werden exportiert.
Geschichte:
In der Frühzeit (2900 bis 2620) entwickelten sich die Schrift, die Staatsverwaltung und das Beamtentum. Im Alten Reich (2620 bis 2100) erfolgte der Bau der Stufenpyramide König Djosers sowie der Pyramiden von Gise. In der 6. Dynastie kam es zur Ersten Zwischenzeit nach einer blutigen Revolution.
Das Mittlere Reich (1650 bis 1551) begann mit der Verlegung der Residenz von Theben nach Memphis. In der Zweiten Zwischenzeit (1650 bis 1551) herrschten die Hyksos, die aus Asien kamen, über ganz Ägypten. Im Neuen Reich (1551 bis 1070) wurde die alte Herrschaft über Ägypten und Nubien wiederhergestellt. Unter Sethos I. wurde die ägyptische Herrschaft in Syrien wiederhergestellt.
Sein Sohn Ramses II. verlegte die Residenz ins Ostdelta. Er schloß einen Friedensvertrag mit den Hethitern und baute Tempeln in Karnak, Luxor, Abu Simbel und außerdem das Ramesseum. In der Dritten Zwischenzeit wurde das Land in kleinere Herrschaftsbereiche aufgespalten. In der Spätzeit (712 bis 332) regierten die Äthiopier bis 664, die Perser bis 332 Ägypten.
In der hellenistischen und römischen Zeit wurde Ägypten von Alexander dem Großen und den Ptolemäern regiert. Seit Mitte des 3. Jhdt. v. Chr. wurde Ägypten zum Klienten Roms und fiel 395 n. Chr. mit den übrigen östlichen Provinzen an das oströmische Reich. 639 wurde es von den muslimischen Arabern erobert. Napoleon Bonapartes Expedition beendete die mittelalterliche Herrschaftsform. 1805 wurde Mehmet Ali vom osmanischen Reich als Pascha über Ägypten anerkannt. 1869 wurde der Suezkanal eröffnet. Seit 1882 wurde Ägypten von den britischen Residenten regiert.
1922 wurde es unabhängige parlamentarische Monarchie. Ägypten nahm mit den anderen Staaten der arabischen Liga am Kampf gegen Israel teil. Am 18. Juni. 1953 wurde es zur Republik erklärt. Im 3. Israel.-Arab. Krieg verlor Ägypten die Halbinsel Sinai. Der 4. Israel.-Arab. Krieg endete mit einem Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und Ägypten. Der im März 1979 abgeschlossene israel.-ägypt. Friedensvertrag isolierte Ägypten diplomatisch und wirtschaftlich in der gesamten arabischen Welt. Im 2. Golfkrieg 1991 beteiligte sich Ägypten als regionale Führungsmacht an der antiirakischen Koalition.
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