Die drei Hauptmächte der "Anti-Hitler-Koalition" - die USA, Großbritannien und die Sowjetunion - hatten, nachdem sich das Kriegsgeschehen 1943 offensichtlich zu ihren Gunsten wendete, begonnen, über die Nachkriegsordnung zu beraten. Auf der Konferenz von Casablanca (14.-24. Januar 1943) forderten der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt und der britische Premierminister Winston Churchill die "bedingungslose Kapitulation" Deutschlands - eine Forderung, der sich später auch der sowjetische Staats- und Parteichef Jossif Stalin anschloss. Im Anschluss an die Moskauer Außenministerkonferenz (19.-28. Oktober 1943) wurde mit der Europäischen Beratenden Kommission (EAC) mit Sitz in London ein Gremium installiert, das in den kommenden Monaten den Regierungen der USA, Großbritanniens und der Sowjetunion Vorschläge für die Lösung der wichtigsten mit der Beendigung des Krieges zusammenhängenden Probleme unterbreiten sollte.
Eine grundlegende Entscheidung brachte die Konferenz von Teheran (18. Oktober bis 1. Dezember 1943): Die drei alliierten Mächte stimmten der so genannten Curzon-Linie an Bug und San als neuer polnisch-sowjetischer Grenze und damit der Abtretung Ostpolens an die Sowjetunion zu. Als Kompensation für den Bezirk Bialystok, der im Hitler-Stalin-Pakt 1939 dem Einflussbereich der Sowjetunion zugeschlagen worden war und der nun zu Polen kommen sollte, wollte sich die Sowjetunion das nördliche Ostpreußen einverleiben, Polen sollte auf Kosten Deutschlands bis an die Oder westwärts verschoben werden. Bereits wenige Wochen später fiel in der EAC bei den Beratungen über die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen mit der Festlegung der Ost-West-Demarkationslinie eine weitere wichtige Entscheidung. Auch die Sowjetunion stimmte im Januar 1944 der Grenzziehung von Lübeck über Helmstedt-Eisenach bis Hof zu.
Eine weitere wichtige Kriegskonferenz war die von Jalta (4.-11. Februar 1945), auf der die Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen konkretisiert und die Aufnahme Frankreichs in den am 14. November 1944 vereinbarten Alliierten Kontrollrat für Deutschland beschlossen wurde. Zuvor hatten sich Roosevelt und Churchill auf die Bildung einer Französischen Zone aus Teilen der inzwischen durch die EAC abgesteckten Amerikanischen bzw. Britischen Besatzungszone in Deutschland geeinigt und Frankreich einen Sektor des von den Siegermächten gemeinsam zu besetzenden "Groß-Berlin" zugestanden. Ebenfalls in Jalta beschlossen die USA, Großbritannien und die Sowjetunion die Gründung einer Reparationskommission. Deutschland sollte insgesamt 20 Milliarden Dollar (inklusive Demontagen und Auslandsvermögen) an die Sieger zahlen - davon zehn Milliarden (also 50 Prozent) an die Sowjetunion, acht Milliarden an die USA und Großbritannien zusammen und zwei Milliarden an die übrigen Länder.
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