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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Fehler, die zu den jahrhundertfluten führten



3.1 Hat die Veränderung des globalen Klimas zu den Überschwemmungen

beigetragen?
Der Mensch hat eine Veränderung des globalen Klimas verursacht. Große Überschwemmungen sind auch in der Vergangenheit vorgekommen, aber die große Zunahme von großen Überschwemmungen in der Welt in den letzten 20 Jahren zeigt, daß der Mensch daran einen großen Anteil hat.
Westeuropa wurde im 20. Jahrhundert schon von sechs großen Überschwemmungen heimgesucht, davon 3 in den letzten 15 Jahren und zwei große in den letzten fünf Jahren.
An der Veränderung des Weltklimas hat die Abholzung der großen Wälder einen bedeutenden Anteil. Als Beispiel kann die Entwicklung des Großmährischen Reiches im 10 Jahrhundert dienen. Man dachte, daß die Siedlungen im Großmährischen Reich durch Feinde eingeäschert wurden. Die archäologischen Ausgrabungen der letzten Zeit haben aber gezeigt, daß die Siedlungen durch große Überschwemmungen zerstört wurden, die die Folge von großen Abholzungen im 10. Jahrhundert im Gebiete der March waren.
Man kann also durchaus sagen, daß folgende zwei Ursachen wesentlich zu der Überschwemmung geführt haben:
. Die Erwärmung des Klimas durch die Liquidierung der Regenwälder, durch den Einsatz von Freon und dadurch die Liquidierung des Ozons.
. Die verschiedenen lokalen Eingriffe in die Natur, wie die Regulierung von Flußläufen ohne Rücksicht auf den natürlichen Lauf der Flüsse.
Zur Veranschaulichung der letzteren Ursache einen kurzen Auszug aus der Geschichte der Regulierung von den Flüssen March und Thaya:
Bereits im Jahre 1653 hat man im Wiener Kongress über die Regulierung der March gesprochen, die Regulierung der Thaya wurde im Jahre 1712 diskutiert. Schon damals waren solche Vorhaben nur sehr schwer durchsetzbar, obwohl man diese Maßnahmen für nützlich gehalten hat. Als Folge der großen Überschwemmungen des Jahres 1890 wurde im Jahre 1901 ein Gesetz über die Regulierung der Flüsse und den Bau von Kanälen beschlossen. In der Folge wurden die Flüsse Thaya, und March reguliert.
Zwischen den Jahren 1968 und 1989 wurden die Regulierung von March und Thaya weitergeführt und es wurden mehrere Teiche in der Gegend zwischen Mikulov und Breclav gebaut.
3.2 Beiträge des Menschen zu den Ursachen der Überschwemmungen:
3.2.1 Verminderung der Aufnahmefähigkeit des Bodens für Regenwasser
Zerstörung von hunderttausenden Hektar von Uferbepflanzung, antierosiven Flurhecken, Verdichtung des Ackerbodens durch landwirtschaftliche Mechanisierung, Entwässerung des landwirtschaftlichen Bodens, vor allem Entwässerung der nassen Wiesen, und Verringerung des Waldbestandes. Weiters wurden ca. 3 % der Fläche der CR zu betoniert und asphaltiert. In diesen verbauten Boden kann das Wasser nicht einsickern. Das verschlimmert die Folgen der Überschwemmungen vor allem in den urbanen Gebieten. Zu großen Schäden kam es deswegen in großen Städten wie z.B. Olmütz, Ostrava usw.
3.2.2 Regulierung der fließenden Gewässer
Durch künstliche Uferbegradigung fließt das Wasser schneller ab und kann weniger in den Boden einsickern. Die natürliche Meandrierung verlangsamt die Fließgeschwindigkeit und ermöglicht dem Wasser sich über eine größere Fläche zu verbreiten und in den Boden zu versickern.
Entgegen den Erwartungen ist der Nutzen für die Verhinderung von Hochwasser durch künstlich angelegte Stauseen nicht beträchtlich. Diese Stauseen sind normalerweise zu ca. 90 % gefüllt und können daher in der Hochwassersituation nicht als ausgleichender Speicher genützt werden. Nur bei den regelmäßigen und daher vorhersehbaren Überschwemmungen die durch die Eisschmelze im Frühjahr verursacht werden, lassen sich Stauseen zum Hochwasserschutz verwenden. Das große Hochwasser im Sommer 1997 kam unvorhersehbar schnell, daher war nicht genug Zeit, um die Stauseen zu entleeren. Man hatte dabei Glück, da zwei große Stauseen (Slezska Harfa und Vir) zum Zeitpunkt der Überschwemmung fast leer waren.
Effektiver als Stauseen sind trockene Reservoirs, die nur als Stauräume für den Überschwemmungsfall erbaut wurden.
3.2.3 Vernachlässigung der Pflege der Staumauern
Der Bruch von Staudämmen führte zu großen Überschwemmungen bei Hradec Kralove, Uhreske Radiste und bei vielen Dörfern. Die Städte und Dörfer an der March wurden hauptsächlich durch die Folge von Dammbrüchen überschwemmt. Oft brachen bei Teichen die Dämmen und dadurch wurden ganze Gebiete durch Schlamm verwüstet.
3.2.4 Verbauung von Gebieten, dir durch Hochwasser bedroht sind
In Uherske Hradiste wurde im Innudationsgebiet eine ganze Siedlung gebaut, die bei den Überschwemmungen komplett zerstört wurde.
3.2.5 Die Einwohner und die Betriebe wurden zu spät gewarnt
Die staatliche Wettervorhersage hat zwar schon für den 4. Juli größere Regenfälle und kleinere Überschwemmungen vorhergesagt, aber die Betriebe haben darauf nicht reagiert. Dadurch sind ca. 300.000 Stück Rind ertrunken.
3.2.6 Zivilschutz, Militär und Polizei waren nicht vorbereitet
Nach dem Ausbruch der Überschwemmungen kam es zu einem großen Chaos. Es wurde auch bei so wichtigen Dingen wie Evakuierungsplänen improvisiert.
Die einzigen Organisationen, die ihre Aufgaben hundertprozentig erfüllt haben waren die Feuerwehren und das Rote Kreuz.
3.2.7 Verhalten der Menschen während der Überschwemmung
war im großen und ganzen in Ordnung. Nur in einzelnen Fällen kam es zu Plünderungen von verlassenen Häusern und Geschäften. Manche haben versucht, die Situation für Geschäfte auszunützen, so wurde Brot zu überhöhten Preisen angeboten, manche haben die Tragödie gefilmt und verkauft.
Ca. 100 Polizisten haben das AKW Temelin bewacht. Das AKW wurde nicht abgeschaltet.
Die tschechische Bahn (CD) hat versucht, die Situation zur Stillegung von 14 nichtrentablen Nebenstrecken auszunützen.
3.3 Die Ökonomie der Hochwasserschutzmaßnahmen
Die Hochwasserschutzdämme haben für große Überschwemmungen nur eine begrenzte Wirksamkeit. Der Ausbau der Dämme bei allen großen Flüssen übersteigt auch die finanziellen Möglichkeiten von reicheren Staaten als der Tschechischen Republik.
Bei großen Überschwemmungen werden auch kleine Bäche zu großen Flüssen. Ein wirksamer Hochwasserschutz besteht in der Einhaltung des Bauverbotes in den Hochwasserschutzzonen.
Für die Zukunft sollten die Einrichtungen von Zivilschutz, Polizei und Militär besser auf Hochwasserkatastrophen vorbereitet sein.

 
 

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