Die frühe und mittelalterliche Geschichte des südrussischen Gebiets war beherrscht von meist türkischen Reitervölkern. Im nördlichen Gebieten lebten Finno-ugrische Völker, die sich später im 6. Jahrhundert nach Norden und Osten ausbreiteten.
Kiewer Rus
Im 9. Jahrhundert bauten nordgermanische Händler und Krieger (Waräger*) auf dem Weg von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer ein loses Herrschaftssystem auf, es diente als Basis für den Handel mit den Griechen wie auch für Angriffe auf Byzanz*. So, im Zusammenschluss der warägischen Herrschaftsgebiete in Osteuropa entstand die "Kiewer Rus" (auch "Reich"). Nowgorod im Norden und Kiew im Süden wurden die Mittelpunkte der Kiewer Rus.
Mit dem Tod des mächtigen Großfürsten Wladimir Monomach* (1125) kam es zum Bürgerkrieg (1132- 1134). Wegen andauernder Erbfolgestreitigkeiten der Fürstentümer zerfiel das Kiewer Reich.
Den einfallenden Mongolen* (1223) fiel es dadurch leichter die zerstrittenen russischen Fürstentürmer nacheinander zu unterwerfen.
Die "Goldene Horde"* beherrschte etwa zwei Jahrhunderte lang einen großen Teil Russlands. Das Großfürstentum Moskau befreite sich schließlich von der mongolischen Fremdherrschaft und Großfürst Iwan IV (oder auch Iwan der Schreckliche genannt) ließ sich 1547 zum ersten "Zaren der ganzen Rus" krönen. Unter seiner Herrschaft begann auch die Eroberung Sibiriens. Im Jahr 1552 schlug er Kasan* und Astrachan * 1554. Das Moskauer Reich vergrößerte sich, sein Territorium hat sich nach Osten zur Wolga und jenseits des Ural ausgebreitet.
Nach dem langen Krieg gegen Polen (1654 -1667) unter der Herrschaft von Zar Alexey Michajlowitsch Romanow (1645-1676) gewann er die Ukraine links des Dnjepr.
Der weitere Zar Peter der Große(1689-1725) machte Russland zur Großmacht in Nordeuropa. Durch den Sieg über Schweden (1721) dehnte er die Grenzen weit nach Westen aus. Schweden hat an der Ostsee die Vormacht verloren, Russland war ein Keiserreich mit der neu erbauten Hauptstadt Sankt Petersburg und regierte auch über Baltikum.
Unter der Herrschaft der Zarin Katharina die Große (1762-1796) führte Russland Krieg gegen den Türken und erobert die Schwarzmeerküste, darunter Krim, Teile der Ukraine und Polen.
Der Versuch Napoleons, Russland zu erobern in der Regierungszeit von Alexander I , erlitt eine Niederlage. In der Zeit der Napoleonischen Kriege gewann Russland Finnland (1809) und Besserabien* (1812). Durch die Eroberung Finnlands und den Erwerb des größten Teils von Polen auf dem Wiener Kongress (1815) nahm die russische Expansion nach Westen zunächst ihr Ende. Dagegen auf dem Balken*, in Zentralasien und im Fernen Osten zeigte Russland ihre ständige Expansionstätigkeit.
Mit den erfolgreichen Kriegen gegen die Türkei, Bessarabien und das Donaudelta (1829) erreichte Russland den Höhepunkt. Bei weiterem Vordringen, verbündete sich die Türkei mit Frankreich und Großbritannien. In diesem Krieg, den so genannten Krimkrieg verlor Russland einen Großteil der Krim und Südukraine. Alexander II (1855-18881) eroberte daraufhin das wenig bevölkerte pazifische und zentrale Asien.
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