Am Ende des 19.Jh. trat Amerika in die Epoche ein, die auf das Land zugeschnitten schien - die industrielle Moderne. Ab jetzt war die Großstadt Zentrum des Geschehens, Arbeit wurde in den großen Fabriken von den Massen von Immigranten aus Mittel-, Süd- und Osteuropa verrichtet, die das kulturelle Bild Amerikas grundlegend änderten. Ab Mitte der 1860er Jahre zogen verschiedene Faktoren zahlreiche Siedler in die neuen Gebiete. Manche folgten dem Ruf des Goldes, das man in Kalifornien und später in Alaska entdeckte.
Andere suchten einfach eigenen Grund und Boden. Das Heinstättengesetz von 1862 machte den Erwerb von Land im Westen zu geringen Preisen möglich, sofern der Käufer mindestens fünf Jahre auf seinem Grundstück lebte und es landwirtschaftlich nutzte. Die Landwirtschaft kam mit den Eisenbahnschienen in den Westen. Ein Beschluss des Kongresses von 1862 schuf zwei große Eisenbahngesellschaften, die Union Pacific und die Central Pacific. Während die Union Pacific von Omaha (Nebraska) nach Westen Schienen verlegte, baute die Central Pacific in Richtung Osten von Sacramento (Kalifornien). Am Ende des Jahrhunderts fuhren fünf transkontinentale Linien quer durch die Nation.
Aber während die Landwirtschaft 1860 einen Gesamtanteil am Bruttosozialprodukt von 50% hatte, waren es 1900 nur noch 20% - das Industriezeitalter brach an. Durch den Sezessionskrieg wurden die Probleme mit den Indianern vergessen und so kam es zu erbitterten Kämpfen zwischen Siedlern und Indianerstämmen. 1867 berief der Kongress die sog. Indianerfriedenskommission, die im Amt für Indianerangelegenheiten aufging. Die US-Armee rückte gen Westen, wo weitere Kämpfe mit Indianer stattfanden. Der Letzte Kampf fand 1890 bei Wounded Knee (South Dakota) statt, wo amerikanische Truppen zum ersten und letzten Mal mit Maschinengewehren gegen Indianer vorrückten.
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