- Anfang 1918 glaubte die militärische Führung Deutschlands noch an einen Sieg, da sie am 3. März große Teile besetzter Gebiete wie die Türkei, Polen, Finnland und die Ukraine zurückerhielten
- Die OHL plante eine letzte Westoffensive, welche allerdings an der Verstärkung durch die Amerikaner und der Ausgelaugtheit des Landes scheiterte; danach kamen keine weiteren Angriffe mehr in Frage
- am 18.07.1918 kam es zur Gegenoffensive der Alliierten, welche am 8. August die Front durchstießen; nun musste auch die OHL die Niederlage einsehen und verlegte die Truppenverbände in panzersichere Stellungen zurück
- es kam zu beträchtlichen Auflösungserscheinungen, sogass zeitweise an die 1. Mio. Soldaten "streikten"
- Unsicherheit machte sich auch in der Zivilbevölkerung breit
- Nach unabgesprochener Friedensnote Österreich-Ungarns stand Deutschland ohne Verbündete da, ein Einmarsch der Alliierten war nicht mehr aufzuhalten; die OHL entschied sich zur Flucht nach vorn und Ludendorrf und Hinzte überzeugten den Kronrat in Spa mit übertriebenen Behauptungen von den einschneidenden Maßnahmen
- Man einigte sich auf die Bildung einer vom Parlament getragenen Regierung, wodurch eine weitere Verschlechterung der militärischen Lage verhindert werden sollte
- Die neue Regierung sollte umgehend ein sofortiges Waffenstillstandsangebot an die alliierten übergeben; Ludendorrf schiebt die Schuld von sich und dem Militär auf die oppositionelle Mehrheit im Reichstag
- diese Mehrheit bestehend aus 3 Parteien hatte schon lange die Demokratisierung des Kaiserreichs gefordert und sich um einen Verständigungsfrieden bemüht
- die Entscheidung einer parlamentarisch getragenen Regierung nahmen die Mehrheitsparteien positiv auf; von der totalen Kriegsniederlage wussten bis dato nur der Kaiser, einige Militärs und einige Industrielle
- Nachfolger des Kaisers sollte sein Vetter Prinz Max von Baden werden, welcher bei den Mehrheitsparteien ein gewisses Ansehen genoss
- Am 1. Oktober wurde Prinz Max und die Führer der Reichtstagsparteien mit der militärischen Lage konfrontiert und waren geschockt; die MSPD und die Fortschrittspartei stellen zusammen 2, das Zentrum 3 Generalsekretäre
- Die OHL beharrte auf einer Durchsetzung eines Waffenstillstandes und wollte für nichts mehr garantieren, das Militär sollte als weiterhin Kriegsfähig gelten, während die gesamte Schuld auf die neue Regierung geschoben wurde
- der Friedensgesuch traf die Bevölkerung wie ein Schock, 4 Jahre lang hatte man alles getan um den Krieg zu gewinnen und jetzt solle all dies umsonst gewesen sein; allerdings machte sich rasch ein starker Friedenswille breit
- US-Präsident Wilson stellte eine ganze Reihe von Forderungen an Deutschland unter anderem die Räumung besetzter Gebiete, sowie eine zweifelsfrei demokratische Regierung, nun mischte sich jedoch die OHL erneut ein und bezeichnete die Forderungen als unannehmbar; daraufhin drohte Prinz Max mit dem Rücktritt infolgedessen Kaiser Wilhelm II Ludendorff durch General Groener ersetze; Hindenburg blieb
- Außerdem forderte Wilson die völlige Entwaffnung Deutschlands
- Viele behaupteten der Kaiser stände dem Frieden im Wege, dadurch wurden die Stimmen gegen den Kaiser immer lauter, auch namhafte Unternehmer riefen dazu auf sich notfalls für die Monarchie zu opfern
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