Elisabeth wurde 1207 als Tochter Andreas II. von Ungarn und der Gertrud von Andechs geboren. Schon als Kind soll sie sich sehr der Frömmigkeit verschrieben und lieber gebetet als gespielt haben. Wie damals vielfach geschehen wurde sie bereits als vierzehnjährige verheiratet und wurde so Frau von Ludwig IV. von Thüringen.
Die Ehe war recht glücklich, drei Kinder wurden geboren, und Elisabeth übertrug ihr Glück auf ihr Volk, indem sie regelmäßig die Wartburg verließ und ihren Reichtum den Armen gab. Man sorgte sich schon sie könne alle Reichtümer verschenken und tadelte sie wegen ihres unhöfischen Gebarens, doch hielt Ludwig zu ihr, "solange sie nur die Wartburg nicht verschenkt, bin ich´ s zufrieden".
Erst als Ludwig 1227 starb, änderte sich Elisabeths Lage. Ludwigs Nachfolger, sein Bruder Heinrich Raspe, ließ Elisabeth wählen, ihr Wesen zu ändern oder die Wartburg zu räumen. Elisabeth entschied sich für letzteres und ging. Immerhin erhielt sie eine Abfindung und gründete in Marburg ein Krankenhaus für jene, die sonst nirgends unterkamen.
1228 ließ völlig von der Welt ab, gab ihre Kinder weg und trat in den Franziskanerorden ein, sich bis zu ihrem Tode nur drei Jahre später (17. November 1231) ganz der Nächstenliebe und der Askese widmend, sich dabei selbst auch vielfach geißelnd.
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