In einer alten Rumpelkammer der Synagoge von Fustat (Alt-Kairo) wurden über Jahrhunderte hinweg die durch Fehler für die heilige Lesung unbrauchbar gewordenen Handschriften aufbewahrt, bevor sie nach jüdischem Brauch ehrenvoll begraben hätten werden sollen. Doch kam diese Rumpelkammer (Genisa) soweit in Vergessenheit, daß sie über diese lange Zeit hinweg ungeöffnet vor sich hin dämmerte. Erst europäische Abenteurer und Reisende stießen auf den Schatz, der schließlich nach vielen Mühen von Solomon Schechter, einem ungarisch-amerikanischen Rabbiner, gehoben wurde.
Diese Genisa enthielt Texte vom 6. bis zum 10. Jht. und entbarg unter anderen (Targumim etc.) auch bisher völlig unbekannte Schriften wie die \"Zadoqiden-Schrift\", die von Schechter selbst veröffentlicht wurde und deren Alter nicht ganz geklärt werden konnte. Diese Schrift wurde nun aber in einer Höhle bei Qumran in einigen Handschriften wiedergefunden, so daß ihr außerordentliches Alter feststeht. Dasselbe traf auf ein Testimonium des Levi (TestLev) zu und auf die Handschriften des Buches Jesus Sirach in hebräisch, die erstmals infolge der Genisafunde publiziert werden konnten (Facsimile in der StaBi Passau) und deren Authentizität durch spätere Funde in Qumran und Masada, der Felsenfestung am Toten Meer, bestätigt wurden.
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