Karl Dönitz wurde am 16. September des Jahres 1891 in Grünau bei Berlin geboren. Die Biographie vernachlässigt seine Zeit als Schüler und Jugendlicher, da in dieser Zeit kaum Dinge geschehen, welche auf seinen späteren Werdegang Einfluß hätten. Außer dem sehr wichtigem Aspekt, daß Dönitz sehr totalitär erzogen wurde und ihm dadurch schon indirekt der bedingungslose Gehorsam anerzogen wurde, der ihn für sein ganzes restliches Leben prägen würde.
Dönitz ging am 1.4. 1910 zur Kaiserlichen Marine, wo er schnell zum Leutnant befördert wurde und auf dem Kreuzer SMS Breslau diente. Dieser operierte während der ersten Monate des 1. Weltkrieges hauptsächlich in türkischen Gewässern bei Istanbul. Im Oktober 1916 startete Dönitz seine neue Karriere bei der U-Boot-Flotte.
Diese war schon im Ersten Weltkrieg so sehr gefürchtet, daß die Engländer Flugblätter mit der Aufschrift : " Defeat the Kaiser and his U-boats", verteilten. Dönitz erfüllte seine Aufgabe zunächst als WO, ( Wachoffizier). Als solcher, mußte er das umliegende Gebiet auf Feinde überwachen. Dies gehörte zu den wichtigsten Aufgaben, denn im Gegensatz zu den U-Booten im Zweiten Weltkrieg brauchten die des Ersten noch erheblich mehr Zeit um abzutauchen. Gelang dies nicht rechtzeitig, konnte das U-Boot durch Geschützfeuer oder durch schlichtes Rammen versenkt werden, da die "Außenhaut" des U-Bootes nicht sonderlich dick war, um das Gewicht so niedrig wie möglich zu halten. Also kam es hier auch auf die absolute Einhaltung der Befehlskette an, durch die schnelles Handeln möglich war. Befehle durften nicht angezweifelt, nicht mal bedacht werden, sondern mußten schlicht ausgeführt werden. Dies wurde den U-Boot-Fahrern in ihrer Ausbildung eingebläut. Nach ein paar Monaten als WO übernahm Dönitz 1918 sein erstes Kommando auf UC-25.
Etwas später im Jahre 1918, am 4. Oktober, verlor Dönitz sein Boot UB-68 nach Störungen beim Tauchvorgang. Mit dem Boot gingen sechs Mitglieder seiner Besatzung unter. Er und seine restliche Besatzung wurden von einem britischen Hilfskreuzer gerettet. Im Seekrieg war es schon seit Jahrhunderten üblich, daß man den Seemann nicht seinem Schicksal überließ; hier galten andere Regeln, als an Land. Dönitz geriet in englische Gefangenschaft, die nicht problematisch war, da er ja Offizier war. Nach neun Monaten wurde er nach Hause geschickt.
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