Für Kong Fu Zi, das heißt "Meister Kong" (besser bekannt als Konfuzius), war die frühe Zhou-Dynastie (1027-256 v.Chr.) eine Epoche gesellschaftlicher Harmonie. Er selbst lebte 551 bis 479 v.Chr., zu einer Zeit politischen Wirren.
Der König war kaum mehr als eine Repräsentationsfigur, ehrgeizige Feudalherren kämpften um die Macht. Vor diesem Hintergrund sah Konfuzius die Rettung in der Rückbesinnung auf alte werte. Eine ideale Gesellschaft gründete für ihn auf Güte und gegenseitigen Respekt. Als Kern des Staates sah er die Familie an, deren Mitglieder einander in Liebe, Ehrerbietung und Gerechtigkeit begegnen sollten. Ein guter Herrscher mußte ein Beispiel geben und seine Untertaten gerecht behandeln; Gewalt durfte nur ein Mittel für den Notfall sein. (Er wandte sich u.
a. auch dagegen hochgestellten Verstorbenen lebende Sklaven, Kriegsgefangene oder Tiere ins Grab zu legen.) Die Untertanen wiederum schuldeten dem König Respekt und Gehorsam. Konfuzius' Philosophie prägte das chinesische Denken: Das Reich wurde zu einer großen Familie; der Kaiser, der "Sohn des Himmels", war der wohlwollende Vater, seine Untertanen die Kinder. In die chinesische Familie waren nicht nur die Lebenden, sondern auch die toten Vorfahren und die noch nicht geborenen Nachkommen einbezogen. Noch heute spielen Familie und Ahnenkult im chinesischen Leben eine besondere Rolle.
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