Nach dem 2. Weltkrieg wurde Polen in eine Wirtschaft nach sowjetischen Vorbild eingeführt. Alle Produktionsmittel, die Bodenschätze, die Verkehrsunternehmen, das Finanzwesen und das Handwerk wurden verstaatlicht. 1938 lebten 68% der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Nach dem Krieg wurde die Industrie intensiver ausgebaut. Heute leben nur noch 28% von der Industrie. Besonders stark entwickelt war der Steinkohlenbergbau. In Niederschlesien spezialisierte man sich besonders auf die Kupfererzlager, in Mittelpolen auf die Schwefellager. Vom Ende der 70er Jahre an hatte Polen mit großen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen z. B. mussten sie Kredite aufnehmen zum Aufbau der Industrie, dadurch kam es zu hohen Auslandsschulden und eine große Inflation. Diese wirtschaftlichen Schwierigkeiten verschlimmerten sich im Lauf der 80er Jahre. Von den rund 17,5 Millionen Erwerbstätigen arbeiten etwa 31% in der Industrie, im Bergbau und der Bauwirtschaft, rund 26% in der Land- und Forstwirtschaft, 17% im Handel und Verkehr.
Seit Ende der 1980er sind die EU- Länder, vor allem Deutschland, die wichtigsten Außenhandelspartner. Polens Bodenschätze sind Zink- und Eisenerze, Kalisalze und etwas Erdöl. In der Landwirtschaft werden Roggen, Kartoffeln, Hafer, Weizen und Zuckerrüben angebaut. Die Viehzucht umfasst Schweine, Rinder und Schafe. Das Pferd ist ein wichtiges Produktionsmittel der privaten Landwirtschaft.
Bis zu 1980 gehörten alle Gewerkschaften zum staatlich unterstützten Zentralen Gewerkschaftsrat. Der unabhängigen Gewerkschaft Solidarität schlossen sich etwa 85% der Beschäftigten, 10 Millionen, an. Beide Organisationen wurden währen des Kriegsrechtes im Oktober 1982 verboten und erst im April 1989 wieder zugelassen. Bei den Wahlen 1993 verfehlte die Solidarität den Einzug in das Parlament.
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