Als im Jahre 1860 Präsidentschaftswahlen stattfanden, erreichte kein Kandidat die Mehrheit der Volksstimmen, Lincoln stand an erster Stelle, Douglas an zweiter. Doch hatte Lincoln eine klare Mehrheit der Wahlmänner und wurde somit ins Präsidentenamt erhoben. Bis zum Ende von Lincolns Amtszeit hätte jedoch der Kongress immer die Mehrheit gegen ihn gehabt, wären die Mitglieder der sezessierenden Staaten nicht abwesend gewesen. Die Interessen des Südens wären also auch unter einem Gegner der Sklavenschaft als Präsident gesichert gewesen. Eine Sezession eines einzelnen Staates stand zudem nicht mehr zur Diskussion, denn die Staaten des Südens hatten beschlossen, dass sich kein Staat ohne die anderen abtrennen würde. Die Wahl Lincolns zum Präsidenten bedeutete dennoch einen schweren Schlag für den Süden. Sie zeigte, welche Einbussen an politischer Macht der Süden in den letzten Jahren hatte hinnehmen müssen. Obwohl der Süden eine Niederlage erlitten hatte, hätte jedoch kein wirklicher Grund bestanden, sich von der Union zu trennen. Denn vor allem in der Sklavenfrage konnte der Präsident nicht in das bestehende System eingreifen. So stark er sich auch bestimmten Regionalinteressen verpflichtet fühlen mochte, seine Handlungsfreiheit war durch die Kontroll- und Gleichgewichtsmechanismen der Verfassung (checks and balances) begrenzt. Es wäre den Südstaaten deshalb durchaus möglich gewesen, in der Union zu verbleiben, weil sie sicher sein konnten, dass die Institution der Sklaverei nicht unmittelbar bedroht war.
Als am 20. Dezember 1860 South Carolina die Union mit den USA für aufgelöst erklärt, und bis zum 1. Februar 1861 die Staaten Mississippi, Florida, Alabama, Georgia, Louisiana und Texas folgten, hatte sich der Süden für den gefährlichen Weg der Sezession entschieden. Diese Handlung zeigte auch ihre wachsende Überzeugung, dass sie es nicht nötig hatten, Niederlagen in irgendeiner Form hinzunehmen, gleichgültig, ob die Möglichkeit bestand, die Dinge später zu ihren Gunsten zu wenden oder nicht.
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