Der gegenwärtige Forschungsstand erlaubt es zu sagen, dass die Anfänge der Industrialisierung Englands schon um das Jahr 1750 sichtbar waren. Rein äußerlich schlägt sich die Industrielle Revolution in einem außerordentlich starken Wachstum gewisser Wirtschaftszweige (Textil- und Eisenindustrie, Kohlebergbau) sowie in einer Bevölkerungsexplosion nieder. Bei diesem Prozess spielte England eine Pionierrolle, während die übrigen europäischen Länder mit einer gewissen Phasenverschiebung folgten.
Immer wieder wurde in der historischen Forschung nach den Ursachen und Zusammenhängen dieser Umwälzungen, die unsere moderne Welt hervorgebracht hat, gefragt. Dabei wurde erkannt, dass es sich nicht um eine einzige Ursache, sondern um ein ganzes Ursachenbündel handelt. Dazu werden üblicherweise gezählt:
. die Entfeudalisierung der englischen Gesellschaft
. die Agrarrevolution und der nachhaltige Anstieg der landwirtschaftlichen Produktion
. die Entstehung einer Erwerbsmentalität aus den weltanschaulich-religiösen Überzeugungen des Puritanismus
. die Entwicklung eines - weltweiten und nationalen - Marktes und damit verbunden eines leistungsfähigen Transportsystems
. die Entwicklung Englands zu einer beherrschenden Handels- und Kolonialmacht.
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