Leidvolle Vergangenheit Polens - Polnische Teilungen Polen = Europäer - Europäische Anerkennung der polnischen Widerstandsbewegung
Polen wird 1772 und 1793 von Zarin Katharina II. von Rußland mit Unterstützung Preußens und Österreichs unter diesen Staaten aufgeteilt, nachdem der, seit 1764 regierende Stanislaus II. August versuchte sich aus der Bevormundung Rußlands zu lösen.
Aufgrund dieser Teilungen erheben sich polnische Patrioten unter General Kosciuszko, die aber von den Armeen Rußlands und Preußens niedergeschlagen werden und daraus resultiert die dritte polnische Teilung. Die polnische Nationalbewegung kämpft aus dem Ausland für die Befreiung und staatliche Wiedergeburt Polens.
Von Paris aus werden die Aufstandsversuche im russischen Teil Polens gesteuert und finanziert. Nach dem gescheiterten Aufstand 1830/1 werden polnische Emigranten freundlich bei den Liberalen Europas aufgenommen.
Polen beteiligen sich am Hambacher Fest (1832) und an der Revolution (1848). Für viele Menschen in Deutschland werden Polentum, Freiheitsliebe und Patriotismus gleichbedeutende Begriffe.
Nach der Reichsgründung (1871) entstehen Spannungen zwischen den Nationalitäten, besonders im ehemals preußischen Teil. Zwischen 1871 und 1914 finden im arbeiten im Ruhrgebiet fast 500 000 Polen und während des Ersten Weltkrieges kämpfen polnische Wehrpflichtige für die drei Teilungsmächte gegeneinander.
Unter Führung des Sozialisten Pilsudski wird 1917/8 die polnische Republik nach 125 Jahren der Teilung ausgerufen.
Die neu festgelegten Grenzen zwischen Polen und der Weimarer Republik werden von beiden Seiten als ungerecht empfunden, wodurch sich Spannungen zwischen den beiden Staaten ergeben. Ein drittel der polnischen Arbeiter, die zu der Zeit im Ruhrgebiet arbeiteten, bleibt dort, ein weiteres drittel kehrt nach Polen zurück und die anderen siedeln in die nordfranzösichen Kohlereviere um.
Im August 1939 vereinbaren Hitler und Stalin die erneute Teilung Polens und am ersten des folgenden Septembers beginnt mit dem Angriff Deutschlands auf Polen der Zweite Weltkrieg. Truppen der Sowjets rücken im Osten Polens ein.
Der Nationalsozialismus bringt fast 6 Million Polen den Tod, weitere 2,5 Millionen müssen als Zwangsarbeiter im Deutschen Reich arbeiten.
Im Januar 1945 treibt der Einmarsch der Roten Armee 7 bis 8 Millionen Polen in die Flucht. Nach Beendigung des Krieges werden die noch ansässigen Deutschen zur Zwangsarbeit getrieben, enteignet und vertrieben.
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