Seit 1931 betrieb Japan eine aggressive Außenpolitik mit dem propagierten Ziel, Asien von der kolonialen Ausbeutung zu befreien und eine neue Ordnung zu errichten. Erste Zeichen dieser Politik waren die Errichtung des Kleinstaates Mandschuko (1932) und der Austritt aus dem Völkerbund (1933). Drei Jahre später schloss sich Japan der Antikomintern an. Seit 7.1937 rückten japanische Armeen gegen China vor. Als der Vormarsch nach zwei Jahren stagnierte, hatte Japan fünf Provinzen im Norden Chinas erobert und beherrschte die chinesische Küste.
Es richtete daraufhin 1940 eine Marionettenregierung unter Wang Tsching-wei (1883-1944) in Nanking ein und erpresste von England eine dreimonatige Sperrung der Burmastraße sowie von dem Vichy-Regime die Zustimmung zur japanischen Besetzung des Nordens Indochinas. Damit waren die letzten überseeischen Versorgungswege für Waffen und Munition nach China abgeschnitten. Falls China und England von den Aggressoren besiegt worden wären, wären die USA an zwei Seiten von expansionistischen Kräften bedroht gewesen. Dieses Szenario veranlasste die Amerikaner im September1940 zur Aufgabe ihrer strikten isolationistischen Haltung. Neben der Unterstützung Englands wurde die Eindämmung der japanischen Expansion durch Wirtschaftsmaßnahmen vordringliches Ziel der amerikanischen Regierung. Die europäischen Westmächte, durch das Vorgehen gegen China in ihren Wirtschafts- und Handelsinteressen und langfristig in ihren kolonialen Besitzungen bedroht, reagierten auf die Expansionspolitik Japans nur mit verbalem Protest, da ihre militärischen Kräfte in Europa gebunden waren.
Durch die Offensive Deutschlands nach Westen im Mai1940 änderte sich die Situation im Pazifik entscheidend: Die Kolonialmächte Holland und Frankreich waren besiegt bzw. geschwächt, und die britischen Kräfte waren am europäischen Kriegsschauplatz gebunden. Ein Vorstoß in die europäischen Kolonialgebiete in Südostasien schien Erfolg versprechend. Unter strategischen Gesichtspunkten konnte ein Angriff auf südostasiatische Gebiete die Nachschubverbindungen Chiang Kai-sheks unterbrechen und somit dem Krieg gegen China eine entscheidende Wendung geben. Um für eine solche Operation den Rücken frei zu haben, schloss Japan am 13.4.
1941 einen Neutralitätspakt mit der Sowjetunion. Entgegen der deutschen Diplomatie, die Japan gerne dazu bewegt hätte, eine zweite Front gegen England zu eröffnen, richtete sich der japanische Angriff in Südostasien am 2.7.1941 gegen Französisch-Indochina und Thailand. Auf die Aggression reagierten die USA, England und Niederländisch-Indien mit dem Einfrieren der japanischen Guthaben. Die japanische Regierung stand nun vor der Wahl, auf die Umsetzung der Hegemonialpläne zu verzichten oder mit den verbleibenden Vorräten zunächst Rohstoffquellen zu erobern.
Falls sich Japan für weitere Südoperationen gegen britische und niederländische Besetzungen entschied, musste es mit Widerstand seitens der amerikanischen Flotte rechnen. Weitere Expansion bedeutete also gleichzeitig Krieg gegen die USA. Das Klima zwischen den USA und Japan verschlechterte sich zunehmend, nicht zuletzt nachdem der auf Interessenausgleich bedachte Ministerpräsident Fürst Fumimaro Konoe im Oktoberseinen Posten an den ehemaligen Kriegsminister General Tojo Hideki abtrat. Ein Ultimatum Tojos zum 25.11.1941 führte zu keiner Einigung.
Die USA, die den japanischen Diplomaten-Code entschlüsselt hatten, wussten, dass ein militärischer Angriff der Japaner unmittelbar bevorstand. Dennoch trafen Ort und Zeit des ohne japanische Kriegserklärung erfolgten Angriffs auf Pearl Harbor die USA überraschend. Mit dem Angriff auf Pearl Harbor am 7.12.1941 entschied sich Japan für eine Fortsetzung der aggressiven Expansionspolitik. Der Überfall schaltete die amerikanische Schlachtflotte im Pazifik mit einem Schlag aus und brachte Japan einen strategischen Vorteil.
Dieses Ereignis markierte den Beginn des weltweiten Krieges.
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