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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die transsibirische eisenbahn: die seidenstrasse des 19, 20 (und 21 ?) jahrhunderts wieso die transsibirische bahn ein r



Inhalt 1.Die Idee und Erbauung />
1.1 Die Idee einer Transsibirischen Bahn taucht auf
1.2 Die Uralbahn - Der erste Schritt einer Transsibirischen Bahn
1.3 Wieso war der Bau der Transsib unbedingt notwendig?
1.4 30 Jahre Planung und Bau: Der Bau der Transsib

2. Die Transsibirische Eisenbahn unter dem Zaren

2.1 Die Transsib als wichtigstes Mittel zur Kolonialisierung Sibiriens
2.1.1. Die ersten Metropolen entstehen an der Transsib
2.2 Die Transsib löst alle Nahrungsprobleme Russlands
2.3 Der erste Militäreinsatz der Transsib
2.4 Die Transsib als Prestigeobjekt

2.5 Fazit

3. Wie die Transsib den ersten Weltkrieg und den Bürgerkrieg überstand.

3.1 - Der 1. Weltkrieg: Die Transsib als wichtiges Militärmittel der . USA.
3.2 Die Transsib zwischen Rot und Weiss

4. Die Transsibirische Eisenbahn in der Sowjetunion

4.1 Die Transsib als Zugpferd der Industrialisierung Sibiriens

4.2 Die Transsib im 2. Weltkrieg
4.3 Die Sowjets bauen die Transsib aus.

5. Die Transsib von der Wende bis heute

6. Kurzer Ausblick in die Zukunft der Transsibirischen Eisenbahn







1. Die Idee und Erbauung

1.1 Die Idee einer Transsibirischen Bahn taucht auf
Der erste Verkehrsweg durch Sibirien war der "Moskauer Trakt", der 1735 fertig gestellt wurde. Der Moskauer Trakt führte von Moskau bis nach Irkutsk, und war eigentlich keine Strasse sonder mehr eine Dreck - und Schlammschneise. Die Idee einer Eisenbahnverbindung welche die Zentren Russlands im Westen mit den Provinzen im fernen Osten und Sibirien verbinden sollte, existierte bereits 50 Jahre vor dem Baubeginn der heutigen Transsibirischen Eisenbahn (=Transsib). Bereits 1857, als selbst im europäischen Russland die Eisenbahn noch in den Kinderschuhen steckte, machte der englische Ingenieur Dull einen ernsthaften Vorschlag einer transsibirischen Verbindung. Das Projekt scheiterte aber erwartungsgemäss an der Skeptik des Zaren. Weder die Finanzierung noch die Beschaffung der Arbeitskräfte wäre gewährleistet gewesen und der Nutzen einer solch gigantischen Bahn durch weitgehend unbewohntes Gebiet war damals noch nicht ersichtlich. In den nächsten Jahrzehnten planten immer wieder Ingenieure, Geschäftsleute und Fantasten an einer transsibirischen Eisenbahn herum. Neben einer Vielzahl von seriösen Vorschlägen war allerdings vieles auch einfach reine Träumerei und ausser den Erfindern glaubte meistens niemand an eine Umsetzung. So wollte z.B. ein Ingenieur namens Suprenko allen Ernstes ein "Transsibirisches Tram" bauen. Eine Tramlinie, die durch eine Galerie geschützt, Moskau mit Irkutsk verbindet.

1.2 Die Uralbahn - der erste Schritt zur Transsib
Doch die Stimmen der sibirischen Geschäftsleute, besonders in der Ural-Region mit ihren Erz - und Kohle Vorkommen, die eine schnelle Transportverbindung zur Förderung der Industrie forderten, wurden lauter. Nach jahrelangen Streitereien um die Streckenführung beschloss die Regierung schliesslich 1871 den Bau einer "Uralbahn", die die beiden Zentren Perm und Jekaterinburg miteinander verbinden sollte. (Allerdings vorerst ohne Anschluss an das restliche russische Schienennetz) Mann kann mit Recht behaupten, dass diese Strecke Perm - Jekaterinburg - (später) Tjumen, der erste Schritt zur Transsibirischen Eisenbahn war. 1886 begann man mit den Arbeiten an einer weiteren Strecke durch den Ural, die das restliche russische Schienennetz mit der Westsibirischen Stadt Tscheljabinsk verbinden sollte. Doch es war klar, dass man so schnell wie möglich mit dem Bau einer Strecke durch Sibirien bis zum Pazifik beginnen musste.


1.3 Wieso die Transsib unbedingt her musste
Eine Verbindung durch ganz Sibirien bis zum Pazifik schien aber für Russland immer notwendiger. Die Gründe waren wirtschaftlicher, politischer und militärischer Natur. Die Jahre um 1880 haben tief greifende wirtschaftliche Veränderungen in ganz Asien gebracht. Sibirien nimmt Millionen russischer Einwanderer auf; Japan und Korea haben sich nach aussen geöffnet. Überall belebt sich der Handel(1). Die beginnende Industrialisierung Sibiriens schreite geradezu nach einer Möglichkeit, Waren endlich schnell, sicher und in grossen Mengen zu transportieren. Auch einer der Hauptgründe, war sicher die von der Regierung gewünschte Auswanderung vieler Russen nach Sibirien. Der Zar erhoffte sich dadurch, die immensen Bodenschätze dieser Region endlich effizient ausbeuten zu können, und vor allem auch die Nahrungsmittelproduktion zu steigern. Eine Transsibirische Bahn wäre die ideale Basis einer solchen Auswanderung. Bisher galt eine Reise nach Sibirien fast als Heldentat. Zudem kamen wie gesagt politische und militärische

Überlegungen hinzu. Die fernen Provinzen Sibiriens und des fernen Ostens konnten bisher von der in Moskau sitzenden Regierung nicht genügend kontrolliert werden, man befürchtete immer Aufstände der dortigen Minderheiten. Ausserdem drangen Beschlüsse und Verordnungen der Zentralregierung immer erst nach langer Zeit in diese fernen Zentren vor. Anderseits war eine Transsibirische Bahn auch wichtig zur Verteidigung des Landes nach aussen. Wie sollte man die asiatischen Gebiete Russlands gegen einen Angriff der Chinesen, Koreaner oder Japaner verteidigen, ohne dass man Truppen und Kriegsgerät in grossen Mengen schnell in die Krisenregionen schicken konnte? Auch der ständige Anschluss an einen eisfreien Hafen (Vladivostok) war von grosser militärischer und wirtschaftlicher Bedeutung. All diese Argumente überzeugten den damaligen Zaren, Alexander III, von der unbedingten Notwendigkeit einer Bahnverbindung durch Sibirien. Alle Probleme Sibiriens im 19.Jahrhundert - Die Wirtschaft, Kolonisation und Verteidigung konnten mit dieser Strecke gelöst werden.

1.4 - 30 Jahre Planung und Bau: Der Bau der Transsib
1887 beauftragte der Zar eine Kommission, welche die beste Streckenführung einer solchen Linie prüfen sollte und die notwendigen Vorbereitungen und Rechnungen anstellen sollte. Als Ausgangspunkt wählte man Tscheljabinsk, da man bis dort ja bereits eine Bahnverbindung hatte. Weiter sollte die Transsibirische Eisenbahn über die mittelsibirschen Zentren Omsk und Krasnojarsk schliesslich Irkutsk erreichen. Von dort aus würde sie die fast völlig unbewohnte Baikalregion via Tschita durchqueren und Chabarowsk am Amur und zuletzt die Hafenstadt Vladivostok am Pazifik erreichen. Man beschloss, die Strecke in verschiedene Abschnitte zu unterteilen, und vom Westen und Osten her gleichzeitig zu beginnen.
So legte der Sohn des damaligen Zaren Alexander III, Niklaus II, im Mai 1891 während einer feierlichen Zeremonie in Vladivostok den ersten Stein. Die Arbeit an der Transsibirischen Eisenbahn hatte begonnen.


An der Transsibirischen Eisenbahn arbeiteten zeitweise
gleichzeitig über 90\'000 Menschen.

Über den Bau der transsibirischen Eisenbahn wurden ganze Bücher geschrieben, und es gibt unzählige von Legenden, auf die ich hier aber nicht eingehen möchte. Lediglich 2 Dinge zum Bau sind erwähnenswert. Zum einen war der Bau des Baikalabschnitts (Irkutsk-Tschita-Chabarowsk) zu aufwändig und zu teuer, so dass man beschloss, anstatt dieser Strecke eine Strecke durch China bis nach Vladivostok zu legen. Das zweite grosse Problem war der Baikalsee. Das Südliche Ufer war den Russen vorerst zu felsig und zerklüftet für eine Bahnlinie, und so beschloss man, während 9 Monaten die Züge in einer Fähre über den Baikalsee zu transportieren. In den restlichen 3 Monaten sollten die Schienen auf dem gefrorenen See verlegt werden. 1901 war so erstmals eine durchgehende Fahrt von Moskau bis nach Vladivostok möglich.


Bis zur Fertigstellung der komplizierten Umfahrungsstrecke, musste
die Transsib den Baikalsee in einer riesigen Fähre überqueren.

Die fehlende Strecke um das südliche Ufer des Baikalsees (die heute als eine der weltweit schönsten Zugstrecken gilt!) wurde 1907 fertig gestellt, und der Abschnitt zwischen Tschita und Chabarowsk war 1916 fertig gestellt. Somit konnte man nun auf ausschliesslich russischem Territorium von Moskau bis nach Vladivostok fahren.
Am Bau der Transsib waren zeitweise über 90\'000 Arbeitskräfte gleichzeitig im Einsatz. Sie setzten sich hauptsächlich aus Kosaken, Sträflingen, Soldaten, Bauern, Chinesen und Gastarbeitern aus Italien und der Türkei zusammen.



Die Brücken der Transsib galten damals als bauliche Meisterleistungen. Links die berühmteste Brücke der Transsib über die Wolga und rechts ein Bogen der Brücke über den Jenisseji

Nicht alle von ihnen kamen mit den teilweise extrem harten Bedingungen, insbesondere dem Klima, aus: Während dem Bau der Transsib gab es mehrere Hundert Todesopfer. Insgesamt lässt sich dennoch sagen, dass der Bau der Transsibirischen Eisenbahn gemessen an seiner unglaublichen Komplexität und den vielen unberechenbaren Faktoren extrem gut verlief. Der Zeitplan wurde bei allen Teilstrecken eingehalten (teilweise sogar deutlich unterboten) und das Budget wurde nicht all zu stark überzogen. Für diese organisatorische Meisterleistung war hauptsächlich Sergej Witte verantwortlich. Er war der grösste Organisator und Vorantreiber des Baues der Transsib. Als Finanzminister konnte er zudem immer sofort und ohne Diskussionen die benötigten Finanzmittel zur Verfügung stellen. Bei der Finanzierung des Baues der Transsib sollte noch erwähnt werden, dass praktisch alle Aufträge an russische Firmen verteilt wurden. Das Geld blieb so weitgehend im Lande und verhalf einigen Wirtschaftszweigen zu grossem Aufschwung.


Die Transsib fährt über eine der vielen provisorischen Brücken, die man schnell errichtet
hat um den Betrieb der Strecke aufzunehmen. Sie wurden später richtig gebaut.

 
 

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