Die Koer versuchten die Pathologie anhand eines von ihnen entworfenen Modells, der Säftelehre, zu erklären. Die Vorstellungen, die damit verbunden waren, hielten sich bis ins späte Mittelalter. Da dieses Modell also für die Nachwelt von unleugenbarer Wichtigkeit war, wird im folgenden näher darauf eingegangen.
Die Hauptaussage dieser Lehre war, daß ein Gleichgewicht der verschiedenen Säfte im menschlichen Körper von Nöten war, um den Organismus als gesund bezeichnen zu können.
Die beiden nachfolgenden Graphiken zeigen deutlich den Zusammenhang der diversen Körperflüssigkeiten mit den vier Elementen, den Hauptorganen, oder gar den Jahreszeiten. Noch heute weisen einige Redewendungen auf diese bereits früh erkannten engen Beziehungen zwischen Geist und Körper hin, wie etwa: >über die Leber laufen<, oder >herzhaft lachen<
Diese beiden Graphiken sind denen aus dem Buch "Medicina magica"
von Hans Biedermann (Graz 1978) nachempfunden.
Elemente: ERDE LUFT WASSER FEUER
Jahreszeiten: Herbst Frühling Winter Sommer
Körpersäfte: SCHWARZE GALLE BLUT SCHLEIM GELBE GALLE
Temperamente: Melancholiker Sanguiniker Phlegmatiker Choleriker
Hauptorgane: Milz Herz Hirn Leber
|