2.1 Die Märzereignisse
Der Auslöser für die Revolutionen in Europa war die Februarrevolution von 1848 in Frankreich. Es gab Barrikadenkämpfe und Arbeiter, Studenten und die Nationalgarde zwangen den Bürgerkönig abzudanken, es wurde die zweite Republik ausgerufen.
In Österreich flieht Metternich vor den Straßenkämpfen, die in Wien vom 13.- 15. März stattfinden, nach England. Sein Sturz führte in allen Teilen der Donaumonarchie zu Aufständen, der Kaiser sah sich genötigt, eine Verfassung zu erlassen, doch sie wurde vom Volk abgelehnt.
Die Ereignisse in Österreich veranlaßten den preußischen König, Friedrich
Wilhelm IV., zu Zugeständnissen in Bezug auf die liberalen Forderungen der Reformer. Bei der Dankeskundgebung des Volkes an seinen Herrscher am 18. März auf dem Schloßplatz fielen zwei Schüsse der Schloßwache. Das Volk glaubte an einen Verrat des Königs an seinen Untertanen.
Daraufhin kam es zu einer Massendemonstration für liberale, nationale und soziale Forderungen die zu Barrikadenkämpfen in Berlin führte. Auf der einen Seite standen die Arbeiter, Handwerker und Studenten Berlins und auf der anderen das preußische Militär. Doch Friedrich Wilhelm IV. wollte die eskalierende Situation wieder entschärfen und berief ein liberales Ministerium unter Camphausen ein. Weiterhin ließ er am 19. März seine Truppen aus Berlin abziehen und stimmte der Bürgerbewaffnung zu. So beschränkten sich die Märzereignisse in Preußen im Wesentlichen auf den 18. und 19. März 1848.
Am 22. März fand die feierliche Bestattung der 230 Märzgefallenen unter der Teilnahme des Königs, welcher den Gefallenen huldigte, statt. Am gleichen Tag kündigt er die Einberufung eines Parlamentes und politische Reformen an.
2.2 Die Märzforderungen
In anderen Staaten des Deutschen Bundes kam es ebenfalls zu Märzkundgebungen, welche jedoch meist unblutig verliefen. Denn die Monarchen wußten von den Ereignissen in Österreich und Preußen und gaben den Forderungen der Bündnisse der Bürger, Arbeiter und Handwerker schnell nach. Es wurden Märzregierungen einberufen, welche die Aufgabe hatten, die Märzforderungen nach Pressefreiheit, freier politischer Betätigung, Bürgerwehr, Volksbewaffnung, Schwurgerichte, Abschaffung der Feudalrechte und Verantwortlichkeit der Regierungen durchzusetzen.
Doch gab es in keinem deutschen Staat wesentliche politische Veränderungen. Die größten politischen Mächte, wie Militär, Justiz und Verwaltung, blieben in den Händen der Fürsten. Es wurde kein Fürst gestürzt, nur der König von Bayern, Ludwig I., dankt wegen einer Affäre um die schottische Tänzerin Lola Montez, welche als Spanierin auftrat, zugunsten seines Sohnes Maximilian I. ab, auch wurde kein fürstliches Heer von den Revolutionären besiegt.
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