Startseite   |  Site map   |  A-Z artikel   |  Artikel einreichen   |   Kontakt   |  
  


geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die kofun-zeit (300 - 645)



Die Kofun-Zeit wird auch die Zeit der Hügelgräber genannt, da sich die Kaiser riesige solcher Gräber errichten ließen. Um die Macht des tenno-Hauses im 8. Jhd. zu legitimieren rekonstruierten die Geschichtsschreiber die japanische Geschichte zu dessen Gunsten. Nach der japanischen Mythologie enstand Japan durch den Gott Izanagi, als er mit seinem Juwelenspeer im Meer rührt. Nach einem Streit und dem Tod seiner Frau Izanami entsteht aus dem linken Auge die Sonnengöttin Amaterasu. Deren Nachkömmlinge sind die offiziellen Herrscher über das Land. Diese Herrscher werden auch tenno genannnt. Der erste dieser Herrscher ist tenno Jinmu, auch genannt Yamato Iware Hiko, der das Yamato-Reich gründet. Das Yamato-Reich gründet sich auf die zahlreichen Stämme die sich weniger aus militärischen Eroberungen zusammengeschlossen haben, sondern aus freiwilliger politischer Entscheidung, aufgrund der Vorgänge auf dem Kontinenten. In Südkorea teilt sich das Land in drei Staaten auf: Paechke, Silla und Kuguryo. Während diese drei Staaten sich in ständigem Krieg miteinander befinden, unterstützt das Yamato-Reich ihren Handelspartner Paechke und bekämpft Silla. Zu dieser Zeit bringt Japan die Provinz Minma, im Jahre 369, unter seine Kontrolle. Das Yamato-Reich entstand natürlich nicht nur auf freiwilliger Basis. Im Süden finden Kämpfe bei Südkyushu und Izumo statt, die im 4. Jahrhundert besiegt werden können, während im Nordosten die Kämpfe bis ins 8. Jahrhundert hinein andauert. Die Geschichte um diese Zeit ist bis heute nicht ganz klar, aber es gibt einige Vermutungen. Eine davon ist die Annahme, daß es sich bei der Unterwerfung der Stämme von Japan um ein Reiterkriegsvolk gehandelt hat, welches von Südkorea aus ins Land einmarschierte. Während dieser Zeit werden auch zahlreiche Techniken und Fertigkeiten vom Festland importiert, was auf die Nachhut der ausländischen Eroberer zu schließen wäre.
Aufgrund der Kriege auf dem Festland flüchteten viele Chinesen und Koreaner nach Japan. Diese Flüchtlinge waren oft des Lesens und Schreibens mächtig und fanden Stellungen bei Hof. Diese Einwanderer verbesserten die Verwaltung und brachten neue Techniken in der Metallverarbeitung, Steinbearbeitung und Töpferei mit. Die Gesellschaftsordnung zu dieser Zeit war in zwei Gruppen eingeteilt. Zum einen die be, die niedere Schicht der Arbeiter. Es gab handwerkliche be, militärische be und die in der Landwirtschaft tätigen be. All diese be dienten in erster linie den uji. Das waren Familienverbände, die die obere Schicht darstellten. Man geht davon aus, daß die einzelnen Territorien von jeweils einer uji-Familie verwaltet wird. Eine dritte Gruppe sind die yatsuko, die Sklaven. In Japan waren diese Sklaven jedoch zahlenmäßig sehr gering, weshalb sie kaum eine Bedeutung hatten. Die uji-Familienoberhäupter waren sowohl für die weltliche Herrschaft als auch für die religiöse Herrschaft zuständig.
Den Mittelpunkt des Kultes bilden die kami. Die kami sind höherstehende Wesen mit einer bestimmten Macht ausgestattet. Die kami waren für alle übernatürlichen Dinge wie das Wachsen der Getreide, Naturkatastrophen und andere Dinge verantwortlich. Als Wohnsitz der kami kommen alle möglichen Dinge in Frage, sei es ein Wasserfall, ein Wald oder auch ein ungewöhnlich geformter Felsen. Für die kami wurden Schreine gebaut in denen shintai, Verkörperungen der kami aufbewahrt wurden. Es handelt sich dabei um einfache Symbole wie Spiegel, schöne Steine oder Statuen. Diese Religion wird shinto, Weg der Götter, genannt, um sie fremden Religionen abzugrenzen. Den Mittelpunkt des Kultes bilden die Frühjahrs- und Herbstfeste bei denen Reinigungszeremonien abgehalten wurden. Beim Shintoismus existiert kein Gut und Böse sondern Rein und Unrein. Unreine Personen, wie Kranke und Schwangere, werden von der restlichen Bevölkerung abgesondert und in eigens dafür errichtete Gebäude gebracht. Da der Tod ebenso unrein ist, wird bei dem Tod des tenno immer der Regierungssitz gewechselt. Die größte Verehrung galt natürlich der Sonnengöttin Amaterasu, für die der Großschrein von Ise errichtet worden war.
Zu Beginn des 6. Jahrhunderts wurde die Yamato-Dynastie von Wohodo (tenno Keitai) abgelöst, der aus Echizen nach Yamato eingedrungen war. Während der Wohodo-Dynastie begann man die Lehren und Wissenschaften des Kontinents zu übernehmen. Neben der chinesischen Medizin, Heilmittelkunde, Kalenderkunde, Musik und Konfuzianismus spielte der Buddhismus eine große Rolle. Die Könige von Paechke sandten dem Kaiser in der Mitte des 6. Jahrhunderts Buddhastatuen und Schriftrollen mit Sutren. Obwohl der tenno davon begeistert war, hatte er nicht die Macht den Buddhismus zur neuen Religion zu bestimmen. Unter den uji-Familien entbrannte ein Streit welcher nach Jahrzehnten von der Soga-Familie gewonnen wurde. Durch die Unterstützung des tenno bekam der Buddhismus eine Stellung die dem Shintoismus ebenbürtig war.
Durch die Macht der Soga-Familie wurde der nachfolgende tenno ermordet und durch dessen Nichte Suiko ersetzt. Die tatsächliche Regierung übernahm jedoch der Prinz Shotoku Taishi (593-622). Der Prinz selbst war in die Soga-Familie nur eingeheiratet und im Gegensatz zu dieser nicht machthungrig. Für die Buddhisten stellt Shotoku eine Reinkarnation des ersten Buddha dar. Shotoku errichtete den ältesten Tempel Horyuji in der heutigen Stadt Nara und studierte mit großem Eifer den Buddhismus. Der Prinz führte auch zwei innenpolitische Reformen durch. Er führte ein System von zwölf Rängen ein, die nicht erblich waren, sondern für besondere Verdienste an Einzelpersonen verliehen wurden. Da die Soga-Familie und die tenno-Familie über den zwölf Rängen steht, war sie hauptsächlich dazu gedacht die anderen uji-Familien in ihrer Macht einzuschränken. Außerdem führte er die "Verfassung der 17 Artikel" ein, eine Sammlung von Moralvorschriften die den Buddhismus und den Konfuzianismus als Vorbild haben. Außenpolitisch war der Prinz nicht so erfolgreich. In Korea hatte Silla im Jahr 554 das mit Japan verbündete Paechke geschlagen und 562 Mimana besetzt. Die zwei Expeditionen die während der Regierungszeit Shotokus durchgeführt wurden waren genausowenig erfolgreich wie der Versuch in Korea mit einer Flotte von 170 Schiffen und 27.000 Mann Silla zu besiegen. Aus diesem Grund unterließ Japan alle Feldzüge in Korea in den nächsten 1000 Jahren. Trotzdem nahm Japan um 600 den Gesandtschaftsverkehr mit China wieder auf und importierte in den nächsten Jahrzehnten die chinesische Kultur, also Kleidung, Kunst, Wissenschaft, Philosophie, Schrift, chinesisches Recht und die chinesische Staatsverwaltung. Bis zu dieser Zeit hat Japan die chinesische Kultur nur über den Handelspartner Paechke importiert.

 
 

Datenschutz
Top Themen / Analyse
indicator Atomkraftwerke
indicator Die führenden Mitglieder der "Weißen Rose"
indicator Der Tonking- Zwischenfall
indicator Karl Heinrich Marx--
indicator Das Verhältnis des Christentums zu anderen Religionen und Volksgruppen zur Zeit der Kreuzzüge
indicator Michail Gorbatschow:"Glasnot"
indicator Die Sudetenkrise und die Übernahme der Tschechslowakei
indicator Romantik --
indicator Die Sklaverei-
indicator Stammbaum


Datenschutz
Zum selben thema
icon Industrialisierung
icon Realismus
icon Kolonialisierung
icon Napoleon Bonaparte
icon Mittelalter
icon Sozialismus
icon Juden
icon Atombomben
icon Pakt
icon Widerstand
icon Faschismus
icon Absolutismus
icon Parteien
icon Sklaverei
icon Nationalismus
icon Terrorismus
icon Konferenz
icon Römer
icon Kreuzzug
icon Deutschland
icon Revolution
icon Politik
icon Adolf Hitler
icon Vietnam
icon Martin Luther
icon Biographie
icon Futurismus
icon Nato
icon Organisation
icon Chronologie
icon Uno
icon Regierung
icon Kommunistische
icon Imperialismus
icon Stalinismus
icon Reformen
icon Reform
icon Nationalsoziolismus
icon Sezessionskrieg
icon Krieg
A-Z geschichte artikel:
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z #

Copyright © 2008 - : ARTIKEL32 | Alle rechte vorbehalten.
Vervielfältigung im Ganzen oder teilweise das Material auf dieser Website gegen das Urheberrecht und wird bestraft, nach dem Gesetz.
dsolution