Von den insgesamt 768.000 Einwohnern lebten circa 8.000 Juden in Köln. Sie hatten unter der Politik Hitlers in besonderem Maße zu leiden. Schon früh wurden in Köln Boykotte gegen Juden von der NSDAP organisiert und durchgeführt.
Ende 1938 trat die "Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben" 19 in Kraft, welche die Diskriminierung der Juden in Köln erheblich verstärkte. In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 erreichte die Judenverfolgung einen ersten bitteren Höhepunkt. In der sogenannten "Reichs-Kristallnacht" wurden fünf Synagogen niedergebrannt oder demoliert, jüdische Geschäfte und Wohnungen zerstört, Juden misshandelt und in Konzentrationslager abgeschoben. Sie mussten für die Folgeschäden selbst aufkommen.
Ferner durften ab diesem Tage jüdische Kinder nur noch jüdische Schulen besuchen. Jüdische Handwerker und Kaufleute wurden systematisch aus dem wirtschaftlichen Leben vertrieben. Man entließ sie aus öffentlichen Ämtern, schloss oder zerstörte ihre Läden oder zwang sie, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ihr Gewerbe aufzugeben.
Am 1. September 1941 trat eine Verordnung des NS-Regimes in Kraft, welches von nun an Juden dazu verpflichtete, als Kennzeichen einen Davidstern in der Öffentlichkeit zu tragen. So wurde die Diskriminierung der Kölner Juden auch nach außen sichtbar. Am 21. Oktober begann in Köln die Deportation von rund 6300 Juden in die Konzentrationslager im Osten Europas. Ihr Hab und Gut mussten sie dabei vollends zurücklassen, ihr Vermögen wurde konfisziert.
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