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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die division reichsführer-ss in italien



Mittlerweile mehrten sich die Anzeichen, daß der ehemalige Bundesgenosse Ungarn aus der Achse aussteigen und zu den Russen überlaufen könnte. Um vor dem zuvorzukommen, startete Hitler die Operation "Margarethe" und ließ den Rest der Division nach Ungarn verlegen, um das Regime Admiral Horthys zu stürzen.
Der stete Vormarsch der Alliierten in Italien zwang diese Einheit jedoch, rasch zurückzukehren und sich der Division wieder anzuschließen. Die britische 8. Armee trieb sie jedoch unbarmherzig über Siena und Pisa bis nach Carrara zurück. Das restliche Jahr 1944 bestand aus schweren Abwehrkämpfen und Aktionen gegen Partisanen. Dabei wurden auch zahlreiche Zivilisten umgebracht, wie etwa in Padule di Fuceccio und S. Anna di Stazzema. Außerdem war die Division auch beim Massaker an Zivilisten in Marzabotto im September beteiligt. Einige deutsche Quellen behaupten jedoch, daß die Zivilisten nicht hingerichtet wurden, sondern zwischen deutschen Truppen und schwer bewaffnete Partisanen geraten waren.
Das Kommando ging im Oktober 1944 an SS-Oberführer Otto Braun über, einem weiteren früheren Regimentskommandanten der Totenkopfdivision. Im Januar 1945 befand sich die Division Reichsführer-SS dann weit im Nordosten Italiens. Kurz danach teilte sie Hitler jenen Truppen zu, die für den Gegenangriff am Plattensee zusammengezogen wurden.
Als einzige andere bedeutsame SS-Einheit kämpfte die Elitedivision Leibstandarte SS Adolf Hitler in Italien, nachdem sie im Juli 1943 von der Ostfront abgezogen worden war. Dabei hatte sie ihre schwere Ausrüstung und Panzer in Rußland lassen müssen. Sie nahm nach dem Sturz Mussolinis im September 1943 an der Entwaffnung der italienischen Armee teil und kam ebenfalls gegen Partisanen zum Einsatz. Im Herbst wurde sie aber wieder an die Ostfront zurückverlegt.
Neben den deutschen SS-Einheiten kämpften noch eine Reihe von italienischen Freiwilligen, die dem faschistischen Regime gegenüber loyal waren, in Formationen der Waffen-SS. Die italienische SS-Legion stand beispielsweise bei den Kämpfen um den Brückenkopf Anzio-Nettuno an der Seite der Division Reichsführer-SS. Sie konnte sich derart gut behaupten, daß sie in den offiziellen Kriegsberichten der Wehrmacht sogar lobend erwähnt wurde. Ein Großteil ihrer Zeit stand die Legion, die später zur 29. Waffengrenadierdivision der SS (italienische Nr. 1) werden sollte, im aufreibenden Kampf gegen kommunistische Partisanen in der Poebene. Italienische Freiwillige stellten auch einen beträchtlichen Teil der 24. SS-Gebirgsdivision Karstjäger, die vorwiegend im äußersten Norden Italiens, vor allem an der Adriaküste, gegen Partisanenbanden vorging.
Während die Waffen-SS beim Feldzug in Italien keine wichtige Rolle spielte, hinterließ der Sicherheitsdienst der SS seine Spuren in der italienischen Bevölkerung. Partisanen töteten am 23. März 1944 in Rom 32 Angehörige einer Polizeikompanie. Der SD-Vertreter in Rom, Obersturmbannführer Herbert Kappler, ließ daraufhin als Vergeltung 335 zivile Geiseln erschießen. In einer besonders brutalen und grausamen Aktion wurden die Geiseln aus Rom hinaus zu den antiken Adrianitischen Höhlen gefahren und durch einen Pistolenschuß in den Hinterkopf umgebracht. Die Höhlen wurden dann mit Dynamit in die Luft gejagt. Kappler wurde nach dem Krieg verhaftet und zu lebenslanger Haft verurteilt.
Ab Juni 1944 gab es für Hitler keinen Zweifel mehr, daß eine alliierte Invasion an der Küste Frankreichs unmittelbar bevorstand. Er kannte jedoch nicht den genauen Ort und konnte so seine Kräfte nicht konzentrieren. Als die alliierte Invasionsmacht am 6. Juni in der Normanie landete, hielt der Führer diese zuerst gar nicht für die richtige Invasion. Er glaubt vielmehr an ein Ablenkungsmanöver, um die Deutschen von dem Ort wegzulocken, wo seiner Meinung nach die wirkliche Invasion stattfinden müßte: in Pas de Calais. So verloren die Deutschen bereits zu Beginn enorm viel Zeit für den Gegenangriff, da Hitler erst überzeugt werden mußte.
Am Morgen des 6. Juni befand sich die Leibstandarte in der Nähe von Brügge in Belgien. Als Teil der strategischen Reserve des Oberkommandos der Wehrmacht mußte sie nicht sofort eingreifen. Diese durfte nämlich erst auf ausdrückliche Erlaubnis Hitlers eingesetzt werden. So verließ sie ihre Stellungen elf Tage nach dem "D-Day", der Landung der Alliierten, und wurde bei Caen in Kämpfe verwickelt. Die Schwestereinheit der Leibstandarte, die Division Hitlerjugend, befand sich bereits in der Gegend um Dreux, zwischen Paris und Caen. Sie war folglich die erste Einheit der Waffen-SS, die in der Normandie Feindkontakt hatte. Eine weitere erstklassige Einheit der Waffen-SS, die 17. SS-Panzergrenadierdivision Götz von Berlichingen, war im November 1943 aufgestellt worden. Ihre Ausbildung fand in der Gegend rund um Tours/Angers statt, und nur eine Woche nach der Landung kam sie bereits an die Front.

 
 

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