Der Sieg über die Tepaneken war der
Grundstein des Aztekenreiches. Bis es jedoch
den Namen Imperium verdiente, vergingen noch
einmal fast hundert Jahre.
Itzcoatl gelang es die Oberherrschaft über das
Tal zu gelangen. Sein Nachfolger, Moctezuma
vergrößerte das Reich erheblich. Nach fast
dreißigjähriger Herrschaft erstreckte sich der
Machtbereich von Cuernavaca, im Süden, wo
sie das Volk der Tlahuica unterwarfen bis nach
Xochitlalpan im Norden und von Osten, dem Land der Huaxteken bis
nach Tabasco. Diese Eroberungen brachten nicht nur Beute,
sondern in den nachfolgenden Jahren auch Tribute. Besonders
begehrt waren Luxusartikel, es wurde allerdings auch mit
Nahrungsmitteln, Baumaterialien und Sklaven bezahlt.
Durch die unzähligen Waren, die nach Mexiko kamen, nahm
Tenochtitlán einen unerwarteten Aufschwung. Es wurden viele
Tempel gebaut beziehungsweise erneuert.
Auch die Nachfolger von Moctezuma vergrößerten das Reich. Erst
unter Moctezuma II. zeigte es sich, daß das Expansionsbestreben
der Azteken an eine natürliche Grenze gestoßen ist. Während er
noch mit Eroberungen beschäftigt war, nahm die Anzahl der
Aufstände in seinem Reich zu.
Während Tenochtitlán seine militärische Macht weiter ausbaute,
beschränkte sich Tlatelolco, die Schwesterstadt, damit, den Handel
zu fördern. Da Tlatelolcos Einfluß und Macht wuchs, kamen
Spannungen auf. Tenochtitlán griff 1473 Tlatelolco an, und ab da
war Tlatelolco ein Bestandteil Tenochtitláns.
Ähnlich erging es 40 Jahre später dem Bündnispartner Tezcoco, als
Moctezuma II, entgegen allen Regeln, in Thronwirren eingriff. Auch
Tezcoco verlor seine Autonomie.
Das Aztekenreich war kein einheitliches, geschlossenes Reich. Es
war eine Ansammlung heterogener Gebilde. Gebiete, die sich
freiwillig unterordneten, konnten ihre Herrscher und Sitten
beibehalten. Es wurde nur ein Tributeintreiber abgestellt, der für
Eintreibung der Abgaben verantwortlich war. Vielleicht hätte
Moctezuma es geschafft, ein einheitlichen Staat zu schaffen, da er
eine Verwaltungsreform durchführte. Allerdings hatte die Conquista
keine Zeit gelassen, das Ergebnis zu beobachten.
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