WARUM WURDE DIE MAUER GEBAUT? /
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Nach Gründung beider deutscher Staaten 1949 und mit den beginnenden wirtschaftlichen und politischen Repressalien in der DDR sowie dem Aufschwung im Westen verließen immer mehr, vor allem junge und hochqualifizierte, Menschen den Arbeiter- und Bauernstaat. Zwischen 1949 und dem Bau der Mauer 1961 verließen ca. 2.6 Millionen DDR-Bürger Richtung Westen ihr Land.
Am 26. Mai 1952 beschloß der Ministerrat der DDR die Sicherung der Interzonengrenze und die Einrichtung eines 10-m und 500-m-Schutzstreifens sowie eines 5-km-Sperrgebietes vor der Interzonengrenze zu Westdeutschland.
Die Grenze nach Westdeutschland war zu. Auch wenn eine Flucht noch möglich war, wurde sie jedoch von Jahr zu Jahr immer gefährlicher.
Wesentlich ungefährlicher dagegen war die Flucht in den Westen über Berlin. Zwar fanden auch an den Sektorengrenzen in Berlin sowie an der Stadtgrenze von Ostberlin zur DDR Kontrollen statt, aber die Chance war gering, erwischt zu werden. Hunderttausende Menschen überquerten täglich die Sektorengrenzen innerhalb Berlins, die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden, war gering. In West Berlin angekommen, meldeten sich die Flüchtlinge im Aufnahmelager Berlin Marienfelde und wurden von dort aus auf Westberlin verteilt oder nach Westdeutschland ausgeflogen.
Um ein Ausbluten der DDR durch den wachsenden Flüchtlingsstrom zu vermeiden und das kommunistische System in der DDR zu erhalten, sah die DDR-Regierung nur einen Weg: Die Sektorengrenze von Ost Berlin zu West Berlin mußte geschlossen werden. Die Einstellung der Flugverbindung von West Berlin nach Westdeutschland war wegen der Rechte der Alliierten für Ost Berlin nicht möglich, die Sicherung der Grenze von Ostberlin zur DDR war politisch nicht möglich und eine Änderung des politischen Systems in der DDR nicht gewollt.
Am 13. August 1961 wurde die Sektorengrenze zwischen Ost und West Berlin geschlossen.
Bis zum Fall der Berliner Mauer am 09. November 1989 wurde dem überwiegenden Teil der DDR-Bevölkerung die Reise oder Ausreise in den Westen verwehrt.
FAKTEN, FAKTEN, FAKTEN
In der Nacht vom 12. zum 13. August 1961 wurde die Berliner Mauer errichtet.
Es war ein Wochenende und die meisten Berliner schliefen schon, als die DDR-Regierung begann, die Grenze zu schließen.
In den frühen Morgenstunden jenes Sonntags war die meiste Arbeit bereits getan: Die Grenze um Westberlin war geschlossen.
DDR-Grenztruppen hatten begonnen, Strassen aufzureißen, Stacheldrahtrollen und Stacheldrahtzäune zu errichten.
Am 15. August wurden dann die ersten Betonelemente und grosse Hohlblocksteine erstmals verwendet.
Innerhalb der nächsten Monate wurde eine Mauer aus Steinen und Betonblöcken errichtet, die erste Generation der Berliner Mauer.
Eine zweite Mauer, die Hinterlandmauer, wurde im Juni 1962 errichtet, um die Flucht in den Westen zu erschweren.
Die erste Mauer wurde weiter ausgebaut und es ist heute schwer, zwischen der ersten und zweiten Generation der Mauer zu unterscheiden.
Diese beiden ersten Generationen der Mauer wurden von der dritten Generation der Mauer ca. 1965 abgelöst. Die neue Mauer bestand aus Betonplatten, eingelassen zwischen Pfosten aus Stahl oder Beton und oben mit einer Betonröhre abschliessend.
1975 wurde dann die dritte durch die vierte Generation der Mauer ersetzt. Die sogenannte Grenzmauer 75 bestand aus 3,60 m hohen Betonelementen, welche einfach aufzubauen waren und sich als widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse sowie Grenzdurchbrüche erwiesen.
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